Statistiken 2008
Fijáte 426 vom 14. Januar 2009, Artikel 4, Seite 5
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Statistiken 2008
Guatemala, 8. Januar. Man kann von Statistiken halten was man will, aber um gewisse Tendenzen zu verfolgen, liefern sie doch interessante Hinweise und zeigen Tatsachen auf, die mit allem politischen Schönreden nicht aus der Welt geschafft werden können. Deportationen guatemaltekischer MigrantInnen aus den USADas Jahr 2008 schloss mit einer Rekordziffer, was die Ausweisung guatemaltekischer MigrantInnen aus den USA betrifft. Gemäss Angaben der Generaldirektion für Migration (DGM) wurden im letzten Jahr 27'929 GuatemaltekInnen ohne legalen Aufenthaltsstatus aus den USA ausgewiesen. Im Jahr 2007 waren es 23'062. Unter den Deportierten sind rund 24'107 Männer (2007: 19'107), 2'953 Frauen (2007: 2'853) und 869 Minderjährige (2007: 1102). In den Vereinigten Staaten leben rund 1,2 Millionen GuatemaltekInnen, 60% von ihnen ohne Aufenthaltspapiere, also als sogenannte "indocumentados" oder "clandestinos". Demgegenüber gingen die Ausweisungen aus Mexiko merklich zurück: waren es 2007 noch rund 50'000, wurden im letzten Jahr "bloss" 36'364 nach Guatemala deportiert. TötungsdelikteDie Bilanz von Tötungsdelikten ist im Jahr 2008 mit 6'234 um 530 Morde höher als im Vorjahr. Dies gemäss offiziellen Zahlen der Nationalen Zivilen Polizei (PNC). Diese macht die Drogenmafia für das Ansteigen der Anzahl tödlicher Verbrechen verantwortlich und will entsprechend ihre Drogenbekämpfungsstrategie für das Jahr 2009 anpassen. Laut Fernando Lucero vom Forensischen Institut (INACIF) war der Monat Oktober mit 574 Morden am gewaltsamsten, gefolgt von 538 im August und generell hohen Zahlen im letzten Quartal des Jahres. Häufigste Todeswaffe waren Schusswaffen: 4'176 Männer und 450 Frauen wurden erschossen. Ebenfalls haben im vergangenen Jahr die Entführungen zugenommen. Bis November registrierte die PNC 110 Fälle (2007: 96). Derweil gelang es der Polizei im vergangenen Jahr, 39 entführte Personen zu befreien (2007: 28). Interessanterweise widersprechen diese Zahlen denjenigen von Präsident Colom (siehe Artikel über den Wechsel im Innenministerium). Nach oben |
Rückgang der AutokäufeIm Vergleich zum Vorjahr wurden 2008 rund 25% weniger Neuwagen gekauft. Als Grund dafür werden die Finanzkrise und die Vorsicht der Banken bei der Kreditvergabe genannt. Gemäss José Javier Casas, Geschäftsleiter des Grossunternehmens und Autoimporteurs Cofiño Stahl wurden im Jahr 2008 insgesamt 28'000 Neuwagen gekauft (2007: 37'000). Die Aussichten für 2009 sind ebenfalls pessimistisch, weil im Kongress die Erhöhung der Importsteuern für Autos diskutiert wird - was unweigerlich auf die Kaufpreise umgewälzt wird. Die Folge davon sei ein Rückgang der Autokäufe und somit weniger Steuereinnahmen, also genau das Gegenteil der angestrebten Massnahme, so Casas. Aber nicht nur die Zahl der Käufe, sondern auch diejenige der Diebstähle von Autos war 2008 rückläufig. Bis November wurden 4'837 Autodiebstähle gemeldet (2007: 5'543). Offenbar haben sich die Diebe auf die weniger Treibstoff verbrauchenden und umweltfreundlicheren Motorräder spezialisiert. Davon wurden nämlich im letzten Jahr 2249 als gestohlen gemeldet (2007: 1'858). AdoptionenDie Anzahl der in die USA adoptierten Kinder ist im Jahr 2008 um 12% zurückgegangen und hat somit wieder das Niveau von 1999 erreicht. Dies hat mit eingeschränkten Adoptionsbedingungen verschiedener Länder zu tun, die den guatemaltekischen Adoptionsverfahren nicht trauen (siehe separater Artikel). Insgesamt wurden letztes Jahr 4'123 guatemaltekische Kinder adopitert (2007: 4'728), man geht davon aus, dass diese Zahl im 2009 noch weiter zurückgehen wird, da die guatemaltekischen Behörden versprechen, die Haager Übereinkommen rigoroser anzuwenden. |
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