Tödliche Erdlawine in Alta Verapaz

Alta Verapaz, 10. Jan. In einer 10 Minuten anhaltenden Erdlawine stürzte am Montagvormittag, 4. Januar, der Berg Los Chorros am Kilometer 205 der Strasse zwischen San Cristóbal Verapaz und Chicamán, Quiché, ins Tal. Bereits zwei Tage nach dem Unglück stellten die Rettungskräfte die Suche nach weiteren Überlebenden und Vermissten ein, da die Gefahr weiterer Erdrutsche ständig latent und spürbar war. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 38 Personen tot geborgen, mindestens 7 gelten als vermisst. Eine Gruppe von Arbeitern befand sich zum Zeitpunkt der Lawine auf dem Stras-senstück unterhalb des Berges auf dem Fussmarsch zur Arbeit nach Sayaxché, Alta Verapaz; der LKW, mit dem sie unterwegs waren, konnte das Streckenstück nicht passieren, da der Abschnitt gesperrt war: Mitte Dezember hatte bereits ein Erdrutsch fünf Menschen unter sich begraben.

1´300 Personen aus den anrainenden vier Dörfern sind derweil in Notunterkünften oder bei Verwandten untergebracht. Während von der weiteren Versorgung der Bevölkerung keine Rede ist, wurde gleich angekündigt, dass eine alternative Streckenführung für die Strassenverbindung evaluiert und ausgebaut werden wird - mit geschätzten Kosten von 15 bis 20´000 Quetzales.

Die Ursache für die Lawine ist noch ungeklärt. Laut Hinweisen befindet sich der Berg genau auf den geologischen Verwerfungen von Polochic und Chixoy, doch hat das Seismologische Institut (Insivumeh) keine Daten eines Bebens registriert.

Unabhängig davon weist der Koordinator des Nationalen Katastrophenschutzes CONRED, Sergio Cabañas, darauf hin, dass solche Desaster wie dieses sowie einige Erdrutsche in der vergangenen Regenzeit eindeutig auf die fortschreitende Abholzung und den Ausbau des Strassennetzes zurückzuführen sind, die die Berge schwächen und zu den Lawinen führen.