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emPower - interkultureller Jugendaustausch, Teil 2

Fijáte 400 vom 19. Dez. 2007, Artikel 1, Seite 1

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emPower - interkultureller Jugendaustausch, Teil 2

Die ersten Tage nach meiner Ankunft verbrachte ich mit meiner Familie. Eine Woche später kam ein Freund aus der Schweiz und wir besuchten zusammen einige touristische Orte in Guatemala. Danach gingen wir nach Flor del Norte, wo er eine Woche lang blieb, um das Leben auf dem Land kennenzulernen. Bis am Samstag letzter Woche besuchte er allein den VGPeténNF und VGTikalNF.

Ich kam heute in der Hauptstadt an, um ein Praktikum in meiner Organisation VGPRODESSA (Proyecto de Desarrollo Santiago) zu absolvieren und mögliche Arbeitsoptionen fürs nächste Jahr kennenzulernen. Ich bleibe bis zum 14. Dezember hier, danach kehre ich nach Hause zurück, um mit meiner Familie Weihnachten zu feiern.

Frage: Was geschah mit deiner Arbeitsstelle? Wurde sie dir frei gehalten oder war es, wie du vorausgesehen hast, dass jemand anderes sie nun besetzt? Was wirst du in Bezug auf deine Arbeitssituation nun tun?

Augustín: Was die Arbeit in meiner Gemeinde anbelangt, waren die Leute einverstanden, dass ich weiterhin in der Primar- und Sekundarschule arbeitete. Doch aus Gründen, die mit der Umsetzung meines Bildungsprojekts im nächsten Jahr zusammenhängen, wollte ich lieber an einem anderen Ort Arbeit suchen. Im Moment habe ich zwei Optionen, die noch nicht gesichert sind. Die erste ist, dass ich im Institut arbeite, wo ich auch meine Projekte - Workshops zu interkultureller VGErziehungNF - durchführen werde. Das Institut ist eine Autostunde von mir zu Hause entfernt, und der Lohn ist sehr gering.

Die andere Option ist, dass ich bei PRODESSA arbeite. PRODESSA ist die Organisation, für die ich als Delegierter in die Schweiz gereist bin. Diese Arbeit ist in der Hauptstadt. Im Moment bin ich an beiden Orten und habe mich noch nicht für einen entschieden. Das dreiwöchige Praktikum bei PRODESSA ist sehr wichtig für mich, damit ich sehe, ob mir die Arbeit hier gefällt und womit sich die MitarbeiterInnen dieser Organisation beschäftigen. Bei der Arbeit von PRODESSA geht es nicht so sehr ums Unterrichten sondern allgemein um Bildungsprojekte.

Frage: Wie war das Wiedersehen mit deinen Freunden? Hast du ihnen von deinen Erlebnissen erzählt? Wie haben sie reagiert?

Augustín: Meine Freunde und Freundinnen freuten sich sehr, als ich ihnen von meinen in der Schweiz gesammelten Erfahrungen erzählte. Ich zeigte ihnen die Fotos und Videos, die wir von unserer Gruppe gemacht hatten. Sie waren sehr interessiert und wollten viel über die Bildungs-, die politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Situation in der Schweiz wissen. Einige meiner Freunde und Freundinnen waren aber auch etwas eifersüchtig auf mich, weil ich die Möglichkeit hatte, in die Schweiz zu reisen und sie nicht. Es interessiert sie nicht, was ich dort gemacht habe. Aber ich denke, es ist normal, dass es nicht alle interessiert.

Frage: Hat es in der Zwischenzeit schon Momente gegeben, in denen dir etwas aus der Schweiz gefehlt hat?

Augustín: Was mir bis jetzt am meisten fehlt, ist die Schokolade, eine Käsesorte, die mir sehr geschmeckt hat, und alle meine Freunde und Freundinnen, die dort geblieben sind.

Frage: Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Augustín: Ich überlege mir, mit meinem Unistudium fortzufahren und die beiden Jahre zu absolvieren, die mir für den Abschluss mit dem Lizentiat in Pädagogik noch fehlen. Dies hängt aber von meinem Arbeitsort und der finanziellen Situation ab. Denn ich muss nicht nur mein eigenes Studium bezahlen, sondern unterstütze auch zwei jüngere Brüder, die studieren. Der eine besucht die Sekundarschule, der andere studiert Unternehmensmanagement an einer Privatschule. Das alles ist teuer.

Herzlichen Dank für das Interview und viel Glück!

Mit Datum vom 13. Dezember schreibt Augustín: "Ich habe mich entschieden, im Institut als Lehrer zu arbeiten. Ich beginne dort am 4. Januar 2008. Am Samstag fahre ich zu meinen Eltern, um mit ihnen zusammen Weihnachten zu verbringen.

Grüsse aus GUATEMALALALALALALA, Augustín"


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