Myrna Mack-Stipendium
Fijáte 400 vom 19. Dez. 2007, Artikel 10, Seite 6
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Myrna Mack-Stipendium
Guatemala, 12. Dez. Ab jetzt wird es ein ganz besonderes Stipendium für Anthropologiestudierende in Guatemala geben. Ein Jahr lang - das, in dem sie ihre Lizentiatsarbeit im Forschungsfeld erarbeiten und schreiben - werden zwei von ihnen mit dem "Myrna Mack-Stipendium" unterstützt werden. Das entspricht dem Urteilstext des Interamerikanischen Menschenrechtsgerichtshofs (CIIDH) gegen den Staat Guatemala von November 2003 wegen dessen Verantwortung für den Mord an der Anthropologin Myrna Mack Chang am 11. September 1990 durch den inzwischen aufgelösten Generalstab des Präsidenten (EMP). Im entsprechenden Abschnitt 285 des Urteils heisst es: "In Bezug auf die Garantie, dass sich ein Fall wie der vorliegende nicht wiederholt, muss der Staat als Teil der öffentlichen Anerkennung des Opfers ein jährliches Stipendium einrichten, das den Namen Myrna Mack trägt und die vollständigen Kosten während eines Studienjahres der Anthropologie abdeckt." Mit den heuer zum ersten Mal vergebenen Stipendien werden die Anthropologiestudentinnen der Universität San Carlos von Guatemala (USAC) Olga María Lorenzana Álvarez und Abisaí de la Cruz Morales begünstigt, die aus einer Gruppe von 10 Studierenden zweier Universitäten ausgewählt worden sind. Organisatorisch beruht das Stipendium auf Verträgen zwischen dem Planungssekretariat (SEGEPLAN), der Präsidialen Menschenrechtskommission (COPREDEH) staatlicherseits sowie der Myrna Mack-Stiftung und dem Sozialforschungsinstitut AVANCSO als VertreterInnen der Familie Mack Chang. Delegierte aus diesen Einrichtungen bilden den Akademischen Rat, der jährlich für die Ausschreibung und Auswahl der StipendiatInnen zuständig sein wird. Nach oben |
Die Myrna Mack-Stiftung sieht in diesem Stipendium zufrieden einen unterstützenden Beitrag zur Wertschätzung der akademischen Feld- und Forschungsarbeit der Sozialwissenschaften, die die ermordete Myrna so begeisterten und die während des internen bewaffneten Konflikts Grund für die Verfolgung vieler Studierenden waren. |
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