Offene Drohung: Unterwäsche hinter dem Scheibenwischer
Fijáte 400 vom 19. Dez. 2007, Artikel 8, Seite 6
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Offene Drohung: Unterwäsche hinter dem Scheibenwischer
Guatemala, 13. Dez. Das Konsortium ,,Von Opfern sexueller Gewalt zu Akteurinnen der Veränderung", kurz Actoras de Cambio (vgl. ¡Fijáte! 335), ist erneut Zielscheibe von direkter Bedrohung geworden: Amandine Fulchiron fand an einem Abend Ende November beim Verlassen einer Arbeitsbesprechung hinter dem Scheibenwischer ihres Autos zerrissene Damenunterwäsche - ein klares Zeichen des Versuches, die Aktivistinnen einzuschüchtern. Fulchiron ist eine der Initiatorinnen des Projektes, das Frauen, die im internen bewaffneten Konflikt Opfer sexueller Gewalt wurden, legale wie psychosoziale Begleitung anbietet. Mit diesem Projekt, das von der Guatemaltekischen Frauenunion (UNAMG) und dem Team für Gemeindeforschung und Psychosoziale Aktion (ECAP) vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde, bringen die Akteurinnen das erste Mal das Thema der sexuellen Gewalt gegen Frauen während des Konflikts überhaupt einmal zur Sprache und arbeiten in verschiedenen Gemeinden vornehmlich mit Selbsthilfegruppen, aber auch mit anderen interessierten Gemeindemitgliedern. Auf diese Weise sollen die Frauen ermutigt werden in ihrer Rolle als Protagonistinnen der Veränderung und der Gestaltung ihrer eigenen Lebensentwürfe, aber auch der Projekte ihrer Gemeinde und des Landes. Die Actoras de Cambio sehen die kürzliche Bedrohung als Fortsetzung der Einschüchterungen auch von AktivistInnen anderer Organisationen, die sich verschiedentlich für die Stärkung und Wiedergewinnung der historischen Erinnerung der Überlebenden des internen bewaffneten Konflikts in Guatemala einsetzen. Nach oben |
Der Staatsanwaltschaft und dem Menschenrechtsprokurat (PDH) liegen bereits die entsprechenden Anzeigen vor, zudem bat das Konsortium nationale und internationale Organisationen sowie die Kommunikationsmedien um Solidarität, um die Schutz- und Begleitnetzwerke zu stärken, die auch heute noch im Kampf um das Leben und die Würde der Frauen so wichtig sind. |
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