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Guatemala, 21. Sept. Am 15. des Monats von  UNO  -Generalsekretär Ban Ki-Moon ernannt, zwei Tage später bereits im Land seiner Mission: Carlos Castresana  Fernández stattete als Leiter der Internationalen Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) in der vergangenen Woche einer Reihe von FunktionärInnen in Guatemala eine erste Visite ab. Begleitet wurde der  spanische  Anwalt von Martha Doggett, der Zuständigen für Guatemala in der Abteilung für politische Angelegenheiten der UNO. In seinen Gesprächen sondierte Castresana das Terrain für seine Mission: Mit  Generalstaatsanwalt  Luis Florido sprach er über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen CICIG und Staatsanwaltschaft, mit dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofs, Rubén Eliú Higueros, über die Stärkung des Justizsystems und die Ausbildung des CICIG-Teams in der Materie des guatemaltekischen Strafgesetzbuches und mit  Adela Torrebiarte  , der Innenministerin, über die Auswahl des nationalen Untersuchungsteams, das aus einer Gruppe von frisch von der Polizeiakademie graduierten und erfahrenen ErmittlerInnen der  Zivilen Nationalpolizei  (PNC) bestehen soll, die dafür strengen Tests unterzogen werden sollen. Dabei unterstrich er stets, dass die CICIG dem Staat dienen und nicht in ihn eingreifen wolle. Die Herausforderung bestünde darin, die zuständigen Institutionen anhand der Unterstützung in der Ermittlung von paradigmatischen Fällen davon zu überzeugen, dass die Bekämpfung der  Straflosigkeit  in Guatemala tatsächlich möglich ist. Weltweit ist der Einsatz einer Art CICIG bislang einmalig. Auch traf sich der Spanier mit Nach oben Menschenrechtsprokurator    Sergio Morales  und den beiden Präsidentschaftskandidaten  Álvaro Colom  und  Otto Pérez Molina  , die ihm ihre Unterstützung zusagten. | Von Seiten der Menschenrechtsorganisationen wird Castresana als erfahrener Rechtsverteidiger begrüsst. Er war von 1995 bis 2005 tätig für die spanische Spezialanwaltschaft gegen  Korruption  und ermittelte gegen den Spanischen Gerichtshof und andere Gerichte. Im Namen der Progressiven Einheit der StaatsanwältInnen legte er 1996 dem Spanischen Gerichtshof die Klage wegen  Genozids  , Staatsterrorismus´ und Folter gegen den  chilenischen  Diktator Augusto Pinochet vor, die dessen Festnahme in London ermöglichte. Zwischen 1993 und ´95 im eigenen Land als Ermittler und seit 2006 im Rahmen des UN-Regionalbüros gegen  Drogen  und Delikte (UNODC) koordinierte er ein Präventionsprojekt gegen Kriminalität und den Missbrauch und Gebrauch von Drogen in  Mexiko  . Mit einem Nationalen Menschenrechtspreis und zwei Ehrendoktortiteln gewürdigt ist er zudem noch Strafrechtsdozent in San Francisco (  USA  ) und Madrid. Bereits im Oktober wird ein CICIG-Team von 5 - 10 Personen die vorbereitende Arbeit der Kommission aufnehmen, bevor die ersten Ermittlungen mit Beginn des neuen Jahres in Angriff genommen werden sollen. |