Adoptionsmissstand

Guatemala, 04. Sept. Das Generalprokurat der Nation (PGN) ermittelt gegen die Richterin Elia Berdúo Samayoa, die ohne Autorisierung durch die PGN die Adoptionsverfahren von 10 Mädchen und Jungen geführt hat. Diese waren in einem Heim untergebracht, das ebenfalls keine Autorisierung hatte, die es vom Wohlfahrtssekretariat bräuchte.

Gemäss Informationen der Tageszeitung Prensa Libre waren die Adoptionspapiere im Juni und Juli dieses Jahres ausgestellt worden, obwohl die Adoptiveltern nicht alle Voraussetzungen erfüllt hatten und das vorgeschriebene Prozedere nicht eingehalten worden war. Demgemäss muss das PGN seine Zustimmung geben und ein Familiengericht den Entscheid absegnen. Doch jene Richterin hatte das Prokurat umgangen und zudem Daten in den Formularen gefälscht oder einfach ausgelassen. Aufgeflogen war das Vorgehen, als die Anwälte der zehn Adoptiveltern die Unterlagen dem Familiengericht vorlegten und dieses die Erfüllung einiger Formalien einforderte. Berdúo Samayoa rechtfertigte sich derweil damit, dass die Urteile des PGN nicht bindend seien für die Vergabe einer Adoption und den Familiengerichten würde die Zustimmung der biologischen Mütter und eine DNA-Probe ausreichen.