Neues im Fall Gerardi
Fijáte 279 vom 26. Feb. 2003, Artikel 3, Seite 3
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Neues im Fall Gerardi
Guatemala, 13. Feb. Der Höchste Gerichtshof entschied nun die Aufhebung des Urteils der Vierten Berufungskammer im Fall Gerardi, eine Resolution, die die Verurteilung gegen die drei Die RichterInnen akzeptierten damit die Berufungen, die von der Durch die Zurkenntnisnahme von Beweisen und der Berufungsverweigerung in erster Instanz gegenüber den Militärs verstiess die genannte Kammer gegen das Gesetz und muss die Einsprüche nun erneut überprüfen. Sollten die Prozessbeteiligten keine Berufung vor dem Die Entscheidung des Gerichtshofes wurde wenige Stunden nach einer Meuterei in der Männerhaftanstalt in der Zone 18 der Hauptstadt bekannt gegeben, bei der sechs Personen ermordet wurden. Unter den Toten befindet sich auch der Armeespezialist Obdulio Villanueva, einer der für den Mord an Gerardi Verurteilten. In Bezug auf die Revolte der Gefangenen und dem Mord an Villanueva kursieren verschiedene Erklärungsversionen. Offensichtlich handelt es sich um eine seit längerem geplante Verschwörung der "zivilen" Gefangenen und Strassenbandenmitglieder gegen die einsitzenden Mitglieder von Militär und Polizei, die gewisse Privilegien geniessen. Unter ihnen befinden sich General |
Oberst Byron Lima Oliva, der wie Villanueva in den Fall Gerardi verwickelt ist, spielt als "der Kapitän" des Gefängnissektors 7 wohl eine besondere Rolle. Seit Monaten hatten die Mitgefangenen Beschwerden gegen die harte Kontrolle und Geldforderungen durch Lima Oliva vorgetragen, seit zwei Wochen hatte das Erzbischöfliche Menschenrechtsbüro ( Von Anfang ihrer Haft an hatten die im Fall Gerardi Verurteilten ihre Verlegung ins Militärgefängnis beantragt, was jedoch wiederholt verweigert wurde, da sie einer zivilen Gerichtsbarkeit zu unterstellen seien. Angeblich hatte eine Gefangenengruppe des Sektors 1 am 12. Februar eine günstige Gelegenheit während der Besuchszeit genutzt und die Männer in Sektor 7 mit Schuss- und Stichwaffen angegriffen. Vier der Getöteten wurden dabei mit Macheten enthauptet, einer verbrannt und einer erschossen, weitere Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht |
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