Internationale BegleiterInnen gesucht
Fijáte 248 vom 14. Nov. 2001, Artikel 10, Seite 5
Original-PDF 248 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 --- Nächstes Fijáte
Internationale BegleiterInnen gesucht
Guatemala, 29. Okt. Seit vor bald zwei Jahren die Regierung Portillo an die Macht kam, hat sich die Menschenrechtssituation in Guatemala rapide verschlechtert: Drohungen, Verfolgungen, Entführungen und Ermordungen von AktivistInnen und ihren Angehörigen haben zugenommen, die Straflosigkeit in solchen Fällen leider auch. Als Folge davon ist auch die Nachfrage nach internationalen BegleiterInnen wieder am steigen: Seit Mitte Mai dieses Jahres sucht das Komitee für BäuerInneneinheit (CUC) Leute, die ihre AktivistInnen begleiten. Die Organisation besetzt zur Zeit fünf Fincas. Die BesetzerInnen sind der Willkür der von den Grossgrundbesitzern angestellten und ausgerüsteten Paramilitärs ausgeliefert. "Gerade die Umsetzung der Friedensabkommen betreffend der Landfrage stecken fest, es gibt keine Konfliktlösungsmechanismen und die Entwicklung in den ländlichen Gemeinden ist gleich null", heisst es in einem Brief des CUC an die internationalen Menschenrechtsorganisationen. In der Gemeinde Los Cerritos, in der das CUC eine Finca besetzt hält, sind in den letzten Monaten zwei Aktivisten ermordet worden. Auf zwei der besetzten Fincas gibt es noch bis Ende Jahr internationale BegleiterInnen, für nächstes Jahr hat sich noch niemand gemeldet. Auch für die ZeugInnen, die Anklage erhoben haben gegen Lucas García und Ríos Montt, werden immer wieder BegleiterInnen gesucht. Diese Anklagen wegen Völkermord gegen die beiden ehemaligen Staatsmänner wird juristisch von der Menschenrechtsorganisation CALDH begleitet, die Vermittlung der BegleiterInnen wird von der Koordination der internationalen Begleitung (ACOGUATE) in Guatemala übernommen. BegleiterInnen, die einen Einsatz über ACOGUATE machen, werden über europäische Organisationen empfohlen und erhalten eine fundierte Ausbildung vor ihrem Einsatz. Nach oben |
Verschiedene Menschenrechtsorganisationen haben auch die Peace Brigades International (PBI) gebeten, eine mögliche Wiedereröffnung eines Büros in Guatemala zu prüfen. Die Organisation hatte seit Ende 1998 kein Personal mehr in Guatemala. Eine Delegation von PBI-Leuten reiste dieses Jahr nach Guatemala, um die Wiederaufnahme eines Engagements in diesem Land zu prüfen. |
Original-PDF 248 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 --- Nächstes Fijáte