"Manolito" ist gefasst!
Fijáte 418 vom 10. September 2008, Artikel 8, Seite 6
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"Manolito" ist gefasst!
Guatemala, 02. Sept. Ohne jede Gegenwehr hat er sich wohl ergeben, einer der derzeit meist gesuchtesten Männer in Guatemala: Manuel de Jesús Derweil erklärt sich Castillo unschuldig, nachdem er 239 flüchtig war und mehr als 22 Razzien nach ihm erfolglos blieben. Da der für seine Festnahme zuständige Polizeikommissar den lokalen AgentInnen nicht traute und befürchtete, dass über diese Castillo vorschnell gewarnt werden könnte, wurden jeweils rund 200 PolizistInnen aus der Hauptstadt auf die Suche nach Jutiapa geschickt. "Ich bin hier, weil ich möchte, dass die Situation geklärt wird. Das ist eine unbarmherzige politische Verfolgung, die auf einer Verschwörung beruht, die von anderen Leuten inszeniert worden ist", meint sich Castillo: "Ich bin völlig unschuldig. Ich habe entschieden, mich zu stellen und ich hab um Unterstützung gebeten, um meine Sicherheit zu gewährleisten. Das hab ich vorher nicht getan, weil mein Leben in Gefahr war." Mit schusssicherer Weste und Helm wurde er unter Wachschutz ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Entgegen Castillos Aussagen berichten die Autoritäten, sie hätten einen Anruf erhalten, bei dem der Aufenthaltsort des ehemaligen Abgeordneten bekannt gegeben wurde. Gleichwohl beruhe der Sucherfolg eindeutig auf den Richter Nery Medina ordnete am Tag der Festnahme an, gegen Castillo eine Strafprozess zu eröffnen, da "ausreichend Elemente existieren, um die vermeintliche Beteiligung des Beschuldigten (am Mord an den Salvadorianern, die Red.) zu belegen". Somit wird der Lokalbaron, als welcher sich Castillo in Jutiapa durch grosszügige Geschenkaktionen und lokale Feste bekannt gemacht hat - während weder be- noch widerlegt ist, dass er auch im Drogengeschäft tätig ist -, angeklagt wegen Mordes, anhaltenden Betrugs, illegaler Vereinigung, Konspiration, Beihilfe (er wollte nicht den Namen seines telefonischen Gesprächspartners vor, während und nach der Mordaktion im Februar 2007, Montaña 3, alias Alberto Gutiérrez Arévalo bekannt geben, der vor einigen Monaten bereits ebenfalls als mutmasslicher Täter inhaftiert wurde) sowie unsachgemässer Aneignung und Vorenthaltung. Nach oben |
Doch nur drei Tage später ist Staatsanwalt Edwin Marroquín der Ansicht, dass die Anschuldigungen gegen Manolito allein aufgrund der nachgewiesenen Telefonate nicht aufrechterhalten werden könnten. Gleichwohl arbeite die Staatsanwaltschaft derzeit daran zu beweisen, dass Castillo in Verbindung steht mit der Drogenbande von Jalpatagua, einem Verwaltungsbezirk von Jutiapa. Dieser nämlich wird die materielle Täterschaft an dem Vierermord unterstellt. So betrachtet Dina Fernández in ihrer Kolumne in der Tageszeitung |
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