Kongresspräsident Meyer geht wegen Anlageskandals
Fijáte 416 vom 13. August 2008, Artikel 6, Seite 5
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Kongresspräsident Meyer geht wegen Anlageskandals
Guatemala, 08. Aug. Die Flucht vor der Justiz von Raúl Girón, dem Geschäftsführer des Aktienhauses Mercados de Futuro S.A. (MDF) war letztendlich Auslöser für Eduardo Meyer von der Regierungspartei Vor einer Woche war der vereinbarte Termin abgelaufen, zu dem MDF die Kongressgelder wieder zurückgeben sollte. Da ihnen das nicht möglich war, bat der MDF-Vorstand um Fristverlängerung, die jedoch nicht gewährt wurde. Daraufhin tauchte Girón, der auch die Kontaktperson zum Kongress war, unter und ist bislang trotz zahlreicher und personenstarker Hausdurchsuchungen und Haftbefehl nicht lokalisiert. Auch wenn Meyer seine Unschuld beteuert und ihm auch kein Vergehen nachgewiesen werden kann, gab er dem Druck vor allem der Opposition nach, die, die Das Aktienhaus MDF ist in der Zwischenzeit staatlich interveniert, die Konten und Anlagegüter des MDF-Vorstandes eingefroren und Rechtsprozesse gegen die Verantwortlichen eingeleitet. Und die 82 Mio. Quetzales müssen wohl abgeschrieben werden vom Sparkonto des Kongresses. Nach oben |
Doch der "Skandal" betrifft immer noch auch weitere Politiker: den Generalsekretär der PP Pérez Molina, der während seiner Wahlkampagne als Kandidat für die Staatspräsidentschaft einen Kredit bei MDF aufgenommen hat, just von dem Konto, auf das die Kongressgelder geflossen sind und Rúben Dario Morales, Vorgänger von Eduardo Meyer als Kongresspräsident. Unter ihm hat es eine erste Anlage von Kongressspargeldern bei MDF gegeben, woraufhin Morales mit einer Provisionszahlung von 300´000 Quetzales auf sein Privatkonto bedacht wurde. Einmal mehr belegt das Geschehene den Mangel an gesetzlichen Regelungen, nicht nur zum Umgang mit öffentlichen Geldern und der Absicherung von Anlagegeschäften. "Es ist ganz klar, dass in Guatemala die öffentlichen Fonds die Privatbanken ernähren, von denen nur ganz wenige etwas abbekommen", kommentiert die Kolumnistin Marielos Monzón in der Tageszeitung |
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