Wieder Überschwemmungen, wieder Tote
Fijáte 371 vom 1. Nov. 2006, Artikel 6, Seite 6
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Wieder Überschwemmungen, wieder Tote
Guatemala, 27. Okt. Kaum zehn Tage nach dem Jahrestag, an dem Hurrikan Stan 2005 seine desaströsen Spuren hinterliess, begann innerhalb von 48 Stunden für bislang bereits mindestens 20´000 BewohnerInnen der Costa Sur - dabei vornehmlich in den Departements Escuintla und Santa Rosa - sowie des westlichen Hochlands - in San Marcos und Huehuetenango - erneut das Grauen, das die anhaltenden Regenfälle, durch das Klimaphänomen El Niño provoziert, auch in diesem Jahr mit sich brachten. Zahlreiche Gemeinden stehen durch die Überschwemmung von Flüssen unter Wasser und sind, wenn nicht rechtzeitig von CONRED, der Nationalen Katastrophen-Koordination evakuiert, erneut von allem abgeschnitten. Während Präsident Berger von rot in Escuintla über orange bis gelb auf nationaler Ebene changierende Katastrophenzustände ausrief, wurde vom Militär bereits eine Luftbrücke eingerichtet, über die Nahrungsmittel und Trinkwasser in die betroffenen Regionen transportiert werden. Die Angaben in Zahlen schwanken mal wieder, zumindest zwei Tote, eine Frau und ein siebenjähriges Mädchen, wurden in Escuintla gemeldet, die von einem Strom mitgerissen worden waren. Nach oben |
In der Region der Franja Transversal del Norte, genauer in der Gemeinde Democracia, Huehuetenango, ging derweil ein Erdrutsch nieder und begrub zahlreiche Wohnhäuser in den drei Ansiedlungen Los Lotes, Camojallito und Los Tarayes unter sich. Sechs Personen kamen dabei ums Leben. 200 Häuser stehen unter Schlamm, eine ähnliche Anzahl ist einsturzgefährdet. Die AnwohnerInnen wurden unterdessen im Gemeindesalon und in der Kirche untergebracht. Dass in dieser Zeit gewöhnlich starke Regenfälle zu erwarten sind, dass viele, sehr viele Gemeinden permanent vom Hochwasser bedroht sind, dass ein Grossteil der Bevölkerung, gerade in ländlichen Regionen, in höchst gefährlichen und zwar lebensgefährlichen Konditionen lebt, ist alles nicht erst seit Mitch oder Stan bekannt. Doch anstelle einem grundlegenden Angehen dieser Faktoren mit langfristiger Lösungsstrategie, werden Strassenlöcher gepflastert, die mit dem nächsten Regen wieder ausgespült werden, Abhänge werden zubetoniert und CONRED rückt erst aus, wenn von Toten die Rede ist. |
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