Indígenas feiern das Neujahr nach dem Maya-Kalender
Fijáte 354 vom 01. März 2006, Artikel 7, Seite 6
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Indígenas feiern das Neujahr nach dem Maya-Kalender
Guatemala 24. Feb. Am 23. Februar, nach dem Maya-Kalender der Tag Wuqub Quej, begann das neue Jahr 5122. Die fünf Tage davor sind Tage der Reflexion, der Dankbarkeit und des Innehaltens. Es sind jene Tage Wayeb', die sozusagen aus dem 18-mal-20 = 360-Tage umfassenden Sonnenkalender der Mayas herausfallen. Die Indígenas danken während dieser fünf restlichen Tage der Natur für Gutes wie Schlechtes, das in dem vorherigen Jahr geschah und bereiten sich intensiv auf jene Geschehnisse vor, die das neue Jahr bringen wird. An der heiligen Stätte Jun Imox, im Munizip San Pedro La Laguna, Sololá, fand, so Pedro Cruz García, Präsident des Departamentalen Ältestenrat "Katz'uk Tz'olojya", eine Zeremonie statt, die unter anderem in der Vorstellung des Ball-Spiels und in Ausstellungen über die tiefe Spiritualität der Mayakultur bestand. Daneben gab es Vorträge über die indigene Kosmovision, die traditionelle Medizin und über den Maya-Kalender. Am Mittwoch vor dem Neujahr der Maya tauschten die Anwesenden sich über das energetische Gleichgewicht aus, um sich schliesslich von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang auf die Ankunft des Neuen Jahres zu konzentrieren. Nach den Prognosen des Maya-Kalender sollte das nun vergangene Jahr 5121, Waqi Iq', ein Jahr der Katastrophen sein, was sich - im Lichte des Hurricans Stan - als wahrhaftig herausstellte. Was das neue Jahr bringen werde, sollte während der Zeremonien in der Nacht vor Neujahr bekannt gegeben: Demnach werden weitreichende Trockenheit, andernorts Überschwemmungen erwartet sowie ganz konkret ökonomische Schwierigkeiten auf dem Land und einen weiter steigenden Preis des Grundwarenkorbs. Auch im Departement Quiché fanden entsprechende Zeremonien statt, so von der Gemeinde Mayab' "Job' No'j" in San Lucas Sacatepéquez, der Linguistischen Gemeinde Maya K'iche', der Akademie der Maya-Sprachen von Guatemala (ALMG) und von der Nationalen Ministerialkonferenz der Maya-Spiritualität "Oxlajuj Ajpop". Nach oben |
Die dortigen Zeremonien fanden in der ehemaligen Maya-Stadt Gumarcaj nahe Santa Cruz del Quiché statt, bei denen Worte der spirituellen Führer zitiert wurden, um dem Schöpfer für jene Tage zu danken. Anschliessend wurde eine Konferenz abgehalten, um bekannt zu geben, was jener Neujahrstag bedeuten werde. Doch nicht nur weise Maya-Männer feierten Neujahr: auch die Frauen der Defensoría de la Mujer Indígena (DEMI) erinnerten an die Fehler des vergangenen Jahres, insbesondere im Umgang mit der Natur. Die Tage dienten nach Ansicht der Mitarbeiterin der DEMI, Hermelinda Magtzul, jedoch auch der Stärkung der indigenen Kultur, sie trügen dazu bei, die Energien zu vervollständigen und in Verbindung zu treten mit dem Kosmos. |
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