Traurige Bilanz zum Welt-Umwelt-Tag
Fijáte 336 vom 8. Juni 2005, Artikel 3, Seite 4
Original-PDF 336 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte
Traurige Bilanz zum Welt-Umwelt-Tag
Guatemala, 1. Juni. Guatemala wird am Welt-Umwelttag am 5. Juni nicht viel zum Feiern haben, sieht es sich doch ernsthaften Problemen hinsichtlich des ökologischen Gleichgewichts im Lande gegenüber. Umwelt-, BäuerInnen- und Kirchenorganisationen schreiben die Hauptverantwortung für die stete Umweltzerstörung der Regierung zu, die nicht nur mittels der Vergebung von Konzessionen für den Abbau von Bodenschätzen und einer fehlenden nachhaltigen Umweltpolitik die Zeitbombe ticken lassen. Weder gibt es ernsthafte Ansätze und entsprechende Infrastruktur zum Umweltrespektierenden Umgang mit Abwässern, Abfällen und Abgasen, noch spielen diese Aspekte eine Rolle bei wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen; vor allem, wenn es um Verhandlungen auf internationaler Ebene geht, wie im Fall des Freihandelsabkommen zwischen Zentralamerika, der Dominikanischen Republik und den Vereinigten Staaten. Der Abbau von Gold im Tagebau, der Bau von Staudämmen und die Exploitation von Erdöl, die verstärkt im laufenden Jahr ins öffentliche Gespräch gekommen sind (siehe auch separate Artikel), haben unterdessen nicht ,,nur" konkret Umweltverschmutzende und gefährdende Folgen, sondern bedrohen mit den für die Aktivitäten oft notwendigen Platzschaffenden Massnahmen das Recht der lokalen Bevölkerung auf selbstbestimmtes Leben, werden die AnwohnerInnen doch den Umständen entsprechend gerne umgesiedelt. Die fehlenden Kapazitäten der Regierung, die Einhaltung grundlegender, in den Verträgen mit den meist privatwirtschaftlichen transnationalen Abbauunternehmen letztendlich nur auf dem Papier fest gehaltenen Umweltbedingungen zu kontrollieren und schliesslich auch zu sanktionieren, tragen das ihre zur Schwächung der staatlichen Einflussmöglichkeiten bei. Armando González, Umweltaktiver Franziskanermönch, kritisiert konkret die existierenden Regierungsinstitutionen wie das Nationale Waldinstitut (INAB), den Nationalrat für Schutzgebiete (CONAP), das Ministerium für Umwelt und Naturressourcen und andere wegen ihres Nichtstuns in Sachen Nutzen und Umgang mit der Natur. Nach oben |
Die repressive Reaktion der Regierung gegenüber den Protesten der Bevölkerung gegen den Minenabbau und die Ignoranz gegenüber der Bedrohung von AktivistInnen, die beispielsweise den Illegalen Holzschlag und handel publik machen, zeigen dabei einmal mehr die Haltung derjenigen auf, die die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und letztendlich auch Umweltfäden in der Hand haben. Hinter González stehen unter anderem die Koordination der Sozialen Organisationen (COS), die Bewegung der LandarbeiterInnen von San Marcos, die Allianz für das Leben und den Frieden des Petén, sowie die Gewerkschaftsföderation der Wald-, Holz-, Umwelt- und NaturressourcenarbeiterInnen (FESITRASMAR), die für den 3. Juni eine Demonstration in der Hauptstadt geplant haben. |
Original-PDF 336 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte