Ex-Finanzminister Weymann verurteilt
Fijáte 333 vom 27. April 2005, Artikel 7, Seite 5
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Ex-Finanzminister Weymann verurteilt
Guatemala, 20. April. Bereits Ende März verkündete die Vierte Strafgerichtsinstanz das Urteil gegen den in so manchen Korruptionsfall während der Regierungsära der Republikanischen Front Guatemalas (FRG) verwickelten ehemaligen Finanzminister Eduardo Weymann: Drei Jahre Haft, umwandelbar in ein Bussgeld in Höhe eines Tagessatzes von 90 Quetzales (ca. US-$ 11,25). Dieses beläuft sich total auf 98´550 Quetzales (ca. US-$ 12´300), doch da Weymann bereits seit 11 Monaten in Haft ist, reduziert sich die Summe entsprechend. Und ins ihm bereits bekannte Untersuchungsgefängnis wurde er nach der Audienz auch wieder zurückgebracht, wo er bis zum In-Kraft-Treten des Gerichtsbescheides verweilen muss. Verurteilt wurde Weymann letzten Endes wegen Materialfälschung, da er ein rechtswidriges Dokument unterzeichnet hat und wissen musste, was dieses beinhaltete. Dabei handelte es sich um ein Schriftstück, das die Etatüberweisung über 38 Mio. Quetzales abdeckte, die anschliessend aus der Steuersuperintendanz (SAT) verschwanden. Die Tatsache, dass der Ex-Funktionär freigesprochen wurde von der ursprünglichen Beschuldigung der Geldhinterziehung wurde nach Urteilsverkündung von der Staatsanwaltschaft als Anlass genommen, Berufung einzulegen, da der Rechtsspruch gemäss der Staatsanwaltschaft gegen Korruption (FCC) einige Fehler vorweise. Da Weymann auf der Strafinstanz verurteilt wurde, müsse er auch wegen entsprechender ziviler Verantwortung zur Rechenschaft gezogen werden, so Antikorruptions-Staatsanwalt Celvin Galindo. Die RichterInnen befreiten den ExFinanzminister ferner von der Zahlung von mehr als 36 Mio. Quetzales, die das Nationale Generalprokurat (PGN) wegen Staatsschädigung forderte, sich berufend auf die Bedeutung des erwähnten von Weymann unterschriebene Dokumentes. Der Rechtsspruch ordnet darüber hinaus die Staatsanwaltschaft an, gegen die Direktionsmitglieder der SAT Henry Almengor, Rodrigo Montúfar, Georges Borscheff, Raúl Berríos sowie gegen María Lucila Monroy, die ehemalige Finanzgeschäftsführerin der Institution, wegen Falschaussage zu ermitteln. Nach oben |
Derweil läuft der Prozess gegen ExSAT-Chef Marco Tulio Abadío weiter, der bereits in Haft sitzt. Gemäss den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft belaufen sich die Machenschaften in Sachen persönliche Geldwirtschaft Abadíos auf rund 60 Mio. Quetzales. Das PGN hat inzwischen herausgefunden, dass der Ex-Steuersuperintendant Eigentümer von 33 Fahrzeugen ist, viele davon neueste Modelle, darunter beispielsweise vier BMW 2004. Als Besitztümer Abadíos wurden zudem zwei Tankstellen in Escuintla, ein Einkaufszentrum und ein rund 11 ha grosses Grundstück ausgemacht. Zu seinen privaten Finanzgeschäften gehörte in der vergangenen Wahlkampagne ausserdem die Spende von 1,8 Mio. Quetzales an die Nationale Einheit der Hoffnung (UNE). |
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