"Ein Volk mit Hunger ist ein Volk ohne Frieden"
Fijáte 307 vom 7. April 2004, Artikel 5, Seite 4
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"Ein Volk mit Hunger ist ein Volk ohne Frieden"
Guatemala, 31. März. Wie bereits seit einem Monat angekündigt, fand am 30. März eine grosse, von den indigenen und BäuerInnenorganisationen initiierte Demonstration statt. Laut Bischof Álvaro Ramazzini sollte damit das Gedächtnis von Präsident Berger aufgefrischt werden, um ihn an seine im vergangenen November gemachten Versprechen zu erinnern, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit Aktionen zu starten, um den diversen Problemen rund ums Thema Land Einhalt zu gebieten. So forderten die Demonstrierenden einen sofortigen Stopp der trotz entsprechender Zusagen Bergers weiterverfolgten, oftmals gewalttätigen Räumungen von besetzten Fincas. Weiter forderten sie würdigen Lebensraum und Land für die BäuerInnen sowie die Regelung der oft missbrauchten weil unkontrollierten Entlohnungspolitik und der bestehenden Arbeitskonflikten im Landwirtschaftssektor. Ebenso stehen die Implementierung eines gemeinsam erarbeiteten, integralen und nachhaltigen Entwicklungsplans für die ländliche Region und die Transformation des exportorientierten Agrarmodells in ein produktiveres System auf dem Forderungsplan. "Ein Volk mit Hunger ist ein Volk ohne Frieden", war eine der Aussagen auf den Transparenten der ManifestantInnen. Neben den speziellen Landfragen fordert vor allem der indigene Sektor den Zugang zu Radiofrequenzen, zur interkulturellen Bildung, zur Gesundheitsversorgung. Die steigenden Lebenshaltungskosten und die unveränderte öffentliche Unsicherheit gehörten ebenfalls zu den Problemen, mit denen sich die Gesellschaft konfrontiert sieht und derer sich der Mandatsträger laut Wahldiskurs annehmen wollte. Zwar kam es bereits zur Einrichtung von Dialogforen und ersten Vereinbarungen zwischen VertreterInnen der BäuerInnenorganisation, darunter die Plataforma Agraria und die Koordination CNOC. Nach oben |
Doch laut CNOC-Vertreter Daniel Pascual sind die ersten Anzeichen der Bereitschaft von Seiten Bergers noch keine Garantie für die Umsetzung der Forderungen. Auch der noch vor der angekündigten Demonstration vorgelegte Regierungsplan zur Lösung der Agrarproblematik bedarf der Realisierung und tatsächlichen Veränderung der Situation, bevor sich auf dem Erfolg ausgeruht werden kann. |
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