Die Rückkehr einer zweifelhaften Persönlichkeit

Guatemala, 29. Februar. Gleichzeitig mit der Nachricht über die Ermordung der beiden Umweltschützer tauchte der Name Angel Sánchez Gudiel in den Medien auf. Sánchez Gudiel wurde vor kurzem zum Administrator des Hafenunternehmens Santo Tomás de Castilla ernannt (siehe Artikel oben).

Diese Ernennung hat innerhalb von Menschenrechtsorganisationen und selbst unter den Fincabesitzern Proteste ausgelöst, da Sánchez Gudiel eine äusserst zweifelhafte Vergangenheit besitzt: Während der blutigsten Zeit des Krieges besetzte er einen Posten im Geheimdienst, in einer Spezialabteilung (El Archivo oder La Regional), die bekannt war für die Entführung, Folter und Ermordung von politischen GegnerInnen der Regierung, GewerkschafterInnen und StudentInnen. Weiter war er am Staatsstreich gegen Präsident Romeo Lucas García beteiligt und ermöglichte die Präsidentschaft von General Rios Montt. Später arbeitete er bei der Militärbank (Banco del Ejército) und war bekannt für besonders brutale Fincaent-eignungen.

Bevor er nun zum Verwalter des Hafenunternehmens Santo Tomás de Castilla ernannt wurde, war er in der selben Firma als Sicherheitsverantwortlicher angestellt. Es heisst, seine Beförderung habe er dem Einfluss Rios Montt's zu verdanken.

Doch nicht nur Menschenrechtsorganisationen protestierten gegen die Ernennung: Von drei anderen Hafenunternehmungen wurde eine Klage bei der UNO-Mission für Guatemala MINUGUA gegen ihn eingereicht wegen "Autoritätsmissbrauch".