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Gesetzeswidriges Sprachdefizit

Fijáte 438 vom 01. Juli 2009, Artikel 4, Seite 5

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Gesetzeswidriges Sprachdefizit

Neben der Zweisprachigkeit in der mündlichen Kommunikation sieht das Gesetz noch zwei weitere Aspekte vor, die jedoch ebenfalls von der mangelnden Umsetzung geprägt sind: demzufolge sollen alle Normen und nationalen Anordnungen in die 24 anerkannten Sprachen übersetzt werden, und es soll ein staatlicher Fonds eingerichtet werden, um diejenigen Sprachen zu retten, die vom Aussterben bedroht sind, wie das Itza´, das im VGPeténNF noch von sehr wenigen Personen gesprochen wird.

Menschenrechtsaktivist Sacalxot informiert indes, dass es im ganzen Land rund 157 Verwaltungsbezirke (von insgesamt 332) gibt, mit einem Anteil an indigener Bevölkerung von 80%, die die historischen und diskriminierenden Vorurteile derjenigen zu spüren bekäme, die den kulturellen Wert der indigenen Sprachen verkannten und ihr Erlernen als Rückschritt betrachteten, so Sacalxot.

Derweil geht die Sprachengemeinde der Chorti´ aktiv gegen den drohenden Verlust ihrer Sprache an. So hofft Petronila Pérez López von der Akademie der Maya-Sprachen Guatemalas (VGALMG), dass mit den 30 Sprachzentren, in denen das Chorti´ gelehrt wird, und dem Druck von Dokumenten in Chorti´ viele Personen motiviert werden, diese Sprache zu lernen.

Manche SprachwissenschaftlerInnen sind der Ansicht, dass der Einfluss durch das Ausland hinsichtlich der Verbreitung vornehmlich des Englischen und englischsprachiger Musik Faktoren darstellen, die zur Abwertung der lokalen Sprachen bei den Jugendlichen beitragen, die vor allem von den Erwachsenen und nur noch wenigen jungen Menschen in den ländlichen Regionen gesprochen werden.


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