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Der nicht deklarierte Krieg

Fijáte 424 vom 03. Dezember 2008, Artikel 8, Seite 6

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Der nicht deklarierte Krieg

Obwohl zwischen 2001 und 2008 3´853 Morde an Frauen begangen wurden, sind bloss 52 Verurteilungen ergangen. Guatemala scheint ein Paradies der Straflosigkeit geworden zu sein für diejenigen, die sich der Aufgabe widmen, Frauen anzugreifen, zu vergewaltigen, zu belästigen und zu ermorden. Im gleichen Zeitraum sind im Krieg in Afghanistan weniger als 1000 US-amerikanische SoldatInnen ums Leben gekommen. Es ist also gefährlicher eine Frau in Guatemala zu sein, als gegen Al-Qaida zu kämpfen.

Aber es kann einfach nicht sein, dass die Dinge so weiterlaufen und immer schlimmer werden, dass die Antwort auf die Gewalt an Frauen Gleichgültigkeit und Schweigen ist. Es ist unabdingbar, die Problematik der Gewalt an Frauen in einer ganzheitlichen, sofortigen und interdisziplinären Weise anzugehen. Es muss endlich eine Kultur des Anzeigeerstattens und der Null-Toleranz gegen Gewalt gefördert werden, Präventionsarbeit geleistet werden durch massive Bildungs- und Sensibilisierungskampagnen. Die gültigen Gesetze, besonders die zum Femizid und anderen Formen der Gewalt, müssen angewendet und neue - wie das VGWaffenNF- und Munitionsgesetz - verabschiedet werden, die dazu beitragen, das Problem zu beseitigen und nicht, es zu verschlimmern.

Die Gewalt gegen Frauen ist nicht naturgegeben und darf nicht toleriert werden. Es ist an der Zeit, unsere Stimmen zu erheben für das Leben und die Sicherheit der Frauen."


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