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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Foltern

Fijáte 362 vom 21. Juni 2006, Artikel 9, Seite 6

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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Foltern

Die versteckten Erinnerungen der Maya-Gemeinden sind voll von ähnlichen Geschichten: Sie sind dazu gezwungen worden, sich (gegenseitig) zu demütigen. Die Auswirkungen dieser Art von Folter dehnen sich weit aus: Die menschlichen Beziehungen bleiben beschädigt. Diejenigen von uns, die in Gemeindeprozessen arbeiten, sprechen mehr und mehr von "Gemeindegruppen" denn von "Gemeinden".

Dennoch leuchten in den Nebeln dieser Zeit einige Funken der Würde auf. So wie an jenem Tag, an dem der Völkermörder VGRíos MonttNF es wagte, im Rahmen seiner Wahlkampagne nach VGRabinalNF zu kommen, wohl wissend, dass eine Gruppe von Witwen just am gleichen Tag Totenwache für ihre Verstorbenen hielt. Diese waren aus einigen klandestinen Gräbern aus der Zeit, als er seine Strategie der "verbrannten Erde" durchgezogen hatte, geborgen worden.

Die Frauen erhoben sich von der Mahnwache, trugen die Särge und steuerten auf das Podium des Generals zu, um ihn während drei Stunden bis zur Heiserkeit anzuschreien: "Mörder, Mörder!!"

Ich habe gesehen, wie der Chef der Folterer vor den Frauen davon gelaufen ist.


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