Massaker an Strassen"kindern"
Fijáte 265 vom 31. Juli 2002, Artikel 3, Seite 3
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Massaker an Strassen"kindern"
Guatemala, 23. Juli. Drei Jugendliche, die in Guatemala Stadt auf der Strasse leben, starben, drei weitere wurden schwer verletzt, als unbekannte Männer mit Maschinengewehren auf die schlafenden Jugendlichen schossen. Die Jugendlichen waren dem Kinderhilfswerk Casa Alianza bekannt. Diese Organisation hat sich denn auch sofort um die Verletzten und Toten gekümmert, begleitet ihre Angehörige und hat in deren Namen bereits eine Klage bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Ein Mitarbeiter von Casa Alianza erklärte, dass dies bereits der zweite Überfall auf Strassenkinder innerhalb von zwanzig Tagen ist und dass sich die beiden Vorfälle ähnlich sind. Er bezeichnete die Ermordungen als 'soziale Säuberung' und wies darauf hin, dass solche immer dann stattfinden, wenn es darum geht, die herrschende Misere zu vertuschen und ein Bild von "Ruhe und Ordnung" zu vermitteln. In diesem Fall steht der Besuch von Papst Juan Pablo II in Guatemala an. Derweil hat das Verfassungsgericht eine Resolution veröffentlicht, mit der sie endlich die Inkrafttretung des Kinderschutzgesetzes verlangt. Dieses wurde vom Kongress bereits im Jahr 1996 verabschiedet, seine Umsetzung jedoch aufgrund diverser Kontroversen immer wieder verschoben und schliesslich mit dem Regierungsdekret 4-2000 auf unbestimmt suspendiert. Laut dem Kongressabgeordneten Leonel Soto Arango hofft man, dass das Gesetz im Jahr 2003 in Kraft ist. Das grosse Problem sei, dass es für dessen Umsetzung Geld brauche und dieses sei nicht vorhanden, bedauerte Soto Arango. Seit Mai dieses Jahres läuft die Aufklärungskampagne "Nenn mich nicht Strassenkind", des Forum zum Schutz der Kinder und Jugendlichen auf der Strasse. Mit Spots in Radio und Fernsehen, Inseraten in den Zeitungen, Workshops und öffentlichen Aktionen soll die Bevölkerung für das Problem sensibilisiert werden. Nach oben |
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