Funktionär oder Politaktivist?
Fijáte 264 vom 17. Juli 2002, Artikel 3, Seite 4
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Funktionär oder Politaktivist?
Guatemala, 5. Juli. Über den nationalen Fernsehsender legte der neue Generalstaatsanwalt Carlos De León Argueta Rechenschaft über die ersten dreissig Tage seiner Amtszeit ab. Obwohl er mehr über seine guten Absichten denn über konkrete Fälle oder Erfolge berichtete, muss sein Vorgehen als positives Zeichen gewertet werden. So sagte er denn bei seinem Auftritt auch, Transparenz sei eine Grundvoraussetzung für Demokratie und es sei ihm ein grosses Anliegen, die Bevölkerung regelmässig über seine Arbeit zu informieren. Er wolle die Staatsanwaltschaft in eine agile und effiziente Institution umwandeln und alles daran setzen, die Straffreiheit zu bekämpfen. Noch grössere Überraschung als mit seinem Fernsehauftritt bereitete De León Argueta der Öffentlichkeit mit seinem Aufruf zu einen "Marsch gegen die Straflosigkeit" am 8. Juli. Menschenrechtsorganisationen kritisierten jedoch diese Aktion. Eleonora Muralles von der Gruppe der FreundInnen und Familienangehörigen von Entführten meinte, der Generalstaatsanwalt solle sich auf institutioneller Ebene gegen die Straflosigkeit einsetzen, um den entsprechenden Druck von der Strasse würden sich die Volksorganisationen kümmern. Nach oben |
Auch Angestellte der Staatsanwaltschaft kritisierten den Demoaufruf ihres Chefes. Mit dieser Aktion wolle er sich in Szene setzen, spekuliere er doch auf eine Teilnahme für die FRG an den nächsten Wahlen, meinten seine Untergebenen. |
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