Polizeipräsenz im Unigelände?
Fijáte 259 vom 8. Mai 2002, Artikel 5, Seite 4
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Polizeipräsenz im Unigelände?
Guatemala, 24. April. Der Campus der Universität San Marcos (USAC) ist laut Angaben von Jorge Mario García, Generalsekretär der StudentInnenorganisation AEU einer der gewalttätigsten Orte im Land und einer der Orte, wo am meisten Fahrzeuge gestohlen werden. Diese Tatsache veranlasste die AEU, über eine gemeinsame Strategie mit der Polizei (PNC) zur Bekämpfung der Kriminalität auf dem Unigelände nachzudenken. Geplant ist, dass die Sicherheitsbeamten der Uni von der Polizei ausgebildet und dass eine uni-eigene Untersuchungskommission gebildet wird, die eng mit der Kriminalpolizei zusammenarbeiten soll. Gemäss García ist es an der Zeit, dass die AEU eine neue Rolle innerhalb der guatemaltekischen Gesellschaft und der Universität übernimmt: Wir können nicht in der Vergangenheit stecken bleiben, meinte er. Víctor Hugo Gudiel, ehemaliger Sekretär der AEU sieht in dieser geplanten Zusammenarbeit den Beweis dafür, dass die StudentInnenvereinigung von ihrer ursprünglichen Einstellung abgekommen ist. Für ihn ist es ein Widerspruch, Hilfe von einer Instanz zu erbeten, die historisch die Menschenrechte der StudentInnen verletzt hat. Weiter bezeichnet es Gudiel als unlogisch, dass ausgerechnet die PNC die Ausbildung von Sicherheitspersonal in der Universität übernehmen soll, ist doch hinlänglich bekannt, dass Polizeibeamte in Drogengeschäfte, Fahrzeugdiebstahl und Entführungen involviert sind. Es sei ein Widerspruch, dass der aktuelle AEU-Sekretär mit der Polizei zusammenarbeiten wolle, sei es doch diese Institution gewesen, die ihren gemeinsamen Freund und Mitstudenten Mario Alioto López während eines StudentInnenprotestes gegen die Erhöhung der Buspreise im Jahre 1994 ermordet hat. Nach oben |
Am frühen Morgen des 20. April wurden vier StudentInnen der USAC beim Verlassen einer Diskothek in der Nähe der Avenida Reforma ermordet. Die Fakultäten der Justiz- und Sozialwissenschaften fordern eine sofortige Aufklärung der Ereignisse und die Bestrafung der Verantwortlichen dieses tödlichen Angriffs. In einer gemeinsamen Erklärung fordern Studierende und ProfessorInnen der beiden Fakultäten von den Behörden, die "Mörderbanden, die sich frei unter uns bewegen, zu fassen. "Dieser Fall darf nicht, wie so viele andere, in der Straflosigkeit enden", hiess es in der Stellungnahme. |
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