Die 'heutige Jugend', ihr Präsident und die Zukunft
Fijáte 259 vom 8. Mai 2002, Artikel 9, Seite 6
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Die 'heutige Jugend', ihr Präsident und die Zukunft
Guatemala, 21. April. Konservativ, religiös, gegen den Konsum von Drogen und gegen die Abtreibung, unzufrieden mit dem Erziehungssystem und ohne Freizeitgestaltungsmöglichkeiten - alles Attribute, die gemäss einer nationalen Umfrage auf guatemaltekische Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren zutreffen. Einen höheren Lebensstandard, sowie die Möglichkeit zu studieren und einen Beruf zu erlernen, sind die wichtigsten Wünsche der in der Umfrage interviewten 2000 Jugendlichen beiden Geschlechts und unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft. Die Umfrage wurde in den Monaten Februar und März 2002 durchgeführt. Politik: Sie sind stolz darauf, GuatemaltekInnen zu sein, das Land, die Kultur und die Leute gefallen ihnen. Was sie stört, ist die Gewalt und die aktuelle Regierung: 82% der befragten Jugendlichen hat kein Vertrauen in ihren Präsidenten, Alfonso Portillo. Noch mehr, nämlich 88%, drücken ihre Antipathie gegen Kongresspräsident Ríos Montt aus. Dieses Misstrauen gegenüber politischen Leadern spiegelt sich in einem generellen politischen Desinteresse wider. Zwei Drittel der guatemaltekischen Jugendlichen kann sich vorstellen, in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Religion: 75% der Befragten gaben an, die Traditionen und Gewohnheiten ihrer Eltern weiterzuführen. Zwei von drei Jugendlichen bezeichneten die Religion als "sehr wichtig" in ihrem Leben, wobei jedoch die Hälfte aller Interviewten wünschte, selber auswählen zu können, welcher religiösen Richtung sie sich anschliessen wollen. Sexualität: 79% der Jugendlichen sind der Meinung, dass Frauen als Jungfrauen in die Ehe treten sollen. Demgegenüber bezeichnen aber nur 48% der Befragten den vorehelichen Geschlechtsverkehr als "schlecht". Rund die Hälfte ist nicht informiert über Verhütungsmittel, obwohl über 80% der Meinung sind, die Eltern sollen bewusst entscheiden, wann und wie viele Kinder sie haben wollen. 90% der Jugendlichen sprechen sich gegen Abtreibung aus und nur 1% der jungen Frauen sagt, sie würde im Fall einer Schwangerschaft abtreiben. Nach oben |
Leider gibt die Studie nur in wenigen Fragen (z.B. im Zusammenhang mit Sexualität) spezifisch Auskunft über die unterschiedlichen Antworten von Frauen und Männer. Bezüglich der Rollenverteilung im Haushalt erklären 90% der befragten Jugendlichen, dass bei ihnen zu Hause der Vater das Sagen hat und 40% (vor allem junge Männer) sprechen sich dafür aus, dass es die alleinige Aufgabe der Frau ist, den Haushalt zu führen. |
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