Frauen und Klimawandel
Fijáte 455 vom 3. März 2010, Artikel 6, Seite 5
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Frauen und Klimawandel
Guatemala, 22. Feb. Nächste Woche ist der internationale Frauentag. Ein Anlass, um auf die vielfach bittere Situation zu schauen, in der sich in Guatemala insbesondere die indigenen Frauen auf dem Land befinden. Und doch sollten wir bei all dem nicht vergessen, dass es viele Frauen gibt, die unablässig daran arbeiten, über diese Situation zu informieren und etwas daran zu ändern. Dazu gehören etwa Cletilde Cú Caal, Aktivistin der Verteidigerinnen der indigenen Frauen (DEMI), Lola Cabnal von der Indigenen Versammlung zum Klimawandel oder Maité Rodriguez von der Stiftung Guatemala, die gemeinsam mit der Repräsentantin der UN-Frauenstiftung (UNIFEM) in Guatemala, Rita Cassisi, auf einer Pressekonferenz zum Thema "Indigene Frauen und der Klimawandel: Erfahrungen und Herausforderungen" sprachen. Cassisi erklärte, dass Guatemala eines der Länder sei, das am schwersten von den Konsequenzen des Klimawandels betroffen sei, insbesondere aber auch die guatemaltekischen Frauen, da diese kaum Zugang zu Krediten, einer minimalen Grundversorgung und Bildung haben. Warum dies so ist, zeigen etwa die Ergebnisse einer jüngst veröffentlichten Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die besagen, dass von den erwerbstätigen Frauen in Guatemala 73 Prozent im informellen Sektor arbeiten, also in einer Tätigkeit, die durch unsichere und eher geringe Einnahmen geprägt ist. Vielfach, so Lola Cabnal, sei der Einbezug der indigenen Frauen bei Umweltfragen eher gering, obwohl diese im Alltag am stärksten von den Umweltveränderungen betroffen seien. Andererseits aber seien Frauen dann, wenn in Gemeinden begonnen werde, die Folgen des Klimawandels anzugehen und für eine Verbesserung der lokalen Ökonomie und der Nahrungsmittelversorgung zu kämpfen, an vorderster Front anzutreffen. Diejenigen Frauen, die sich in diesem Bereich engagierten, nutzen gemäss Cú Caal internationale Treffen wie z.B. auf den Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember 2009, um sich mit anderen indigenen Gruppen zu vernetzen und neue Aktionsformen auszuprobieren. Beim praktischen Umgang mit den Folgen der durch Klimawandel verursachten Naturkatastrophen werden die Frauen durch das Projekt "Gemeindefonds für Katastrophen und Psychische Widerstandsfähigkeit" unterstützt, das Maité Rodriguez von der Stiftung Guatemala vorstellte: in dem Projekt werden Frauen darin ausgebildet, Gebiete zu identifizieren, die anfällig sind für Naturkatastrophen und dadurch Risiken zu vermindern. Nach oben |
Gleichzeitig werden Aktivitäten gefördert wie z.B. der Aufbau eines Saatgutlagers und die Beschaffung von Werkzeugen für die Katastrophenhilfe. Damit sollen die Frauen ihre vorhandenen Potentiale und Strategien nutzen, um die Folgen des Klimawandels zu mildern. Dazu ist es jedoch nötig, die Diskriminierung, der sie weiterhin ausgesetzt sind, zu beenden und eine grössere Chancengleichheit bei der Verteilung der Ressourcen zu erreichen. |
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