2009: Rekordjahr für Menschenrechtsverletzungen
Fijáte 454 vom 17. Februar 2010, Artikel 5, Seite 4
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2009: Rekordjahr für Menschenrechtsverletzungen
Guatemala, 28. Jan. Insgesamt wurden letztes Jahr von der Einheit zum Schutz der MenschenrechtsverteidigerInnen (UDEFEGUA) 343 Angriffe auf GewerkschafterInnen, JournalistInnen, BauernführerInnen und andere MenschenrechtsverteidigerInnen gezählt. Bisher galt 2006 mit seinen 227 Angriffen als kritischstes Jahr der Dekade. 2009 gab es allerdings 16 Ermordungen, und besonders Besorgnis erregend ist die Verdoppelung von Aggressionen gegen GewerkschafterInnen (120 zu 47 in 2008). Auch stieg die Gewalt gegen MenschenrechtsaktivistInnen verglichen mit 2008 um 40%, also wesentlich mehr als die allgemeine Gewalt im Land, die einen Anstieg von in etwa 9% verzeichnete. Laut UDEFEGUA reagiert die Regierung nicht ausreichend auf die Verbrechen, was unter anderem die Gewerkschaften am deutlichsten spüren. 42 ermordete GewerkschafterInnen in nur drei Jahren ohne rechtliche Folgen macht die Verteidigung der Arbeiterrechte immer schwieriger und schränkt das Recht auf Organisationsfreiheit ein. Dieser Zustand führte dazu, dass eine Mission der Internationalen Arbeiterorganisation ILO im Februar letzten Jahres Guatemala besuchte und den Staat Guatemala ausdrücklich dazu aufrief, für die Sicherheit der GewerkschafterInnen zu sorgen. Allerdings sind laut verschiedenen Organisationen die Verbrechen durchaus im Sinne der Regierung, da damit die Gewerkschaftsbewegung schwach bleibt und die Interessen der ArbeiterInnen weiterhin nicht anerkannt werden. Nach oben |
Claudia Samayoa (UDEFEGUA) befürchtet, dasss die Einschüchterungen und Aggressionen dieses Jahr weiter ansteigen werden, da im allgemeinen das Jahr, das Präsidentschaftswahlen vorangeht, das gewalttätigste einer Regierungsperiode ist. |
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