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Zwei Jahre nach Stan und immer wieder Regen

Fijáte 395 vom 10. Oktober 2007, Artikel 2, Seite 3

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Zwei Jahre nach Stan und immer wieder Regen

Auch die AnwohnerInnen von San Antonio in der Zone 6 leben unter permanenter Sorge, denn selbst nach acht Monaten klafft immer noch das zig Meter tiefe Loch inmitten der Siedlung und immer wieder kommt es zu neuen Erdrutschen, deren Grollen nicht aufhören will. Inzwischen hängt gar das ursprünglich einige Meter am Rand neben dem Krater stehende Gebäude des Busunternehmens Litegua halb in der Luft. Vierzehn Familien leben bis jetzt noch im Gefahrengebiet und die Regierung - deren Zuständige die weiteren Bauarbeiten u. a. aufgrund von Diskussionen um das richtige Füllmaterial verzögern - hat noch keinen Vorschlag zur Entschädigung der Opfer und Betroffenen vorgelegt, die am 25. Februar von dem Einsturz der Erde geschockt wurden.

Eddy Sánchez, Direktor des meteorologischen Instituts INSIVUMEH wies bereits Mitte September darauf hin, dass das Schlimmste noch komme. Denn bis zum Ende der Regenzeit bis Ende November werden noch vier bis fünf Stürme erwartet, die sich über der Karibik formieren und sich in Hurrikans verwandeln können.

Auch in Bezug auf die vermeintlich grossartige Arbeit der Kastrophenprävention durch die entsprechende nationale Koordinationsstelle VGCONREDNF erhob das Menschenrechtsprokurat seine Kritik: Der institutionelle Vorsorge- und Reaktionsplan auf die verheerenden Folgen der Naturphänomene greife überhaupt nicht. Vielmehr führe die fehlende Ernsthaftigkeit, mit der die zuständigen Regierungsebenen den Prozess angingen, dazu, dass eine wirkliche Planung nahezu unmöglich sei, um für den Schutz und die Unversehrtheit der Bevölkerung zu sorgen, so Gustavo Ovalle. Der Leiter der Umweltabteilung der PDH erinnerte daran, dass die CONRED dazu gegründet wurde, die Gefahren im Voraus zu erkennen und vorsorgende Massnahmen zu ergreifen, doch bislang wurde sie stets erst hinterher aktiv. Selbst die lokalen CONRED-Zweigstellen würden ihre Funktion nicht erfüllen. Die eigentlich wichtigen AmtsinhaberInnen der Bürgermeistereien schickten oft, anstatt sich persönlich zu engagieren, Leute vor Ort, die über keine Entscheidungsbefugnis verfügten und die Gefahrenlage der Bevölkerung nur verschlimmerten.


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