Bischof Gerardi - neun Jahre später
Fijáte 385 vom 16. Mai 2007, Artikel 5, Seite 4
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Bischof Gerardi - neun Jahre später
Guatemala, 25. April. Ein Jahr und zwei Monate sind seit der Urteilsverkündung vergangen und erst jetzt hat das Verfassungsgericht den Beteiligten seinen im September getroffenen Entscheid mitgeteilt, den Einspruch der Verteidigung von den Militärs Byron Lima Oliva und Byron Disrael Lima Estrada abzulehnen. Gegen diese beiden und den Priester Mario Orantes war im Januar letzten Jahres die Verurteilung zu 20 Jahren Haft bestätigt worden. Verantwortlich gemacht werden die drei der Komplizenschaft in der aussergerichtlichen Hinrichtung von Bischof Juan José Gerardi Conedera am 26. April 1998. Das war zwei Tage, nachdem der Bischof den Bericht der Wahrheitskommission REMHI über die begangenen Gräueltaten während des internen bewaffneten Konflikts öffentlich präsentiert hatte. Das Berufungsgericht hatte bereits die Strafen der Militärs von 30 auf 20 gekürzt und das erste Urteil modifiziert, laut dem beide direkt an dem Mord beteiligt gewesen seien. Diese Version wird vom Erzbischöflichen Menschenrechtsbüro (ODHAG) immer noch aufrechterhalten, das als Nebenklägerin an dem Fall beteiligt ist. ODHAG-Leiter Nery Rodenas wundert sich über die extreme zeitliche Verzögerung der Bekanntgabe der Resolution, die die ganze Ermittlung gegen weitere Involvierte aufhalte. Nach oben |
Nach der jetzigen Mitteilung müssen die Untersuchungen gegen den Oberst Rudy Pozuelos Alegría, Mayor Andrés Villagrán Alfaro und Oberst Juan Francisco Escobar Blas wieder aufgenommen werden. Alle drei waren Chefs des inzwischen aufgelösten Präsidialen Generalstabs (EMP) während der Regierungszeit Álvaro Arzús. Gegen sie läuft schon ein offener Strafprozess. Unterdessen kündigte das ODHAG an, neue AugenzeugInnen des Mordes an Gerardi gefunden zu haben, womit bereits die Ermittlungen gegen weitere Verdächtige in Angriff genommen wurden und möglicherweise die intellektuellen Täter überführt werden. |
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