Die Investitionen des Bildungsministeriums
Fijáte 379 vom 21. Februar 2007, Artikel 2, Seite 3
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Die Investitionen des Bildungsministeriums
Guatemala, 14. Feb. Neunzigtausend Jugendliche im letzten Schuljahr der mittleren Reife unterwarfen sich auch heuer dem Leistungstest in den Fächern Mathematik und Sprache, die seit Amtsübernahme von Ministerin María del Carmen Aceña 2004 regelmässig vom Bildungsministerium (MINEDUC) durchgeführt werden. Das Ergebnis: in seiner Mehrheit unbefriedigend. Nichtsdestotrotz meint das MINEDUC Verbesserungen in den Ergebnissen festzustellen und führte die neue Bewertungskategorie "hervorragend" für diejenigen SchülerInnen ein, die sich von der Masse abheben. Die Resultate sollen den Schulen mitgeteilt werden, damit diese die entsprechenden Massnahmen treffen, die Qualität ihrer Lehre zu verbessern. Dabei ist diese eindeutig verknüpft mit den fehlenden finanziellen Mitteln, der mangelhaften Infrastruktur und dem fehlenden Lehrpersonal. Selbst die privaten Schulen lassen die Eltern lediglich glauben, dass ihre Investition in Form von Schulgebühren den Zöglingen auch eine bessere Ausbildung garantiert. Die prekäre Situation in den öffentlichen - beitragsfreien - Schulen, die die Bereiche Vor-, Primar- und die ersten drei Jahre der Sekundarstufen umfassen, wurde zu Beginn dieses Schuljahres einmal mehr deutlich, als noch einen Monat nach Schulbeginn die mehr als 1,6 Mio. SchülerInnen in den schätzungsweise 17´000 öffentlichen Schulen auf die gesetzlich verankerte Schulspeisung verzichten müssen. Dies liegt angeblich an den Antragskomplikationen, die durch die Zuständigkeit des Innenministeriums für die Autorisierung der geforderten Schulvorstände zustande kommen, die sich um die Verpflegung zu kümmern haben. Und während zudem den jährlich protestierenden und unter anderem höheren Lohn einfordernden LehrerInnen erzählt wird, es gäbe dafür keine Gelder, wurden noch im Dezember 191 Mio. Quetzales (ca. US-$ 25,5 Mio.) an die Organisation für Internationale Zivile Luftfahrt (OACI) überwiesen, um die Umbauarbeiten des hauptstädtischen internationalen Flughafens La Aurora zu finanzieren. Laut der Abgeordneten des Encuentro por Guatemala, Nineth Montenegro, stammten dabei 3 Mio. Quetzales aus dem Etat für Schulutensilien, 1 Mio. für den Unterhalt von Schulgebäuden und ein weiterer Batzen aus dem Programm der Schulspeisung. Die Bildungsministerin Aceña erklärt derweil, es handele sich bei dieser Etatverschiebung um im letzten Jahr nicht ausgegebene Mittel. Sofort stellt sich die Frage, wie Schulspeisungsfonds übrig bleiben konnten, während 200´000 SchülerInnen diese Unterstützung gar nicht erhalten haben? Und unabhängig davon beantragt das MINEDUC eine Haushaltserhöhung von 786 Mio. Quetzales für 2007. Nach oben |
Unterdessen kündigt Aceña in Begleitung der Landesgeschäftsführerin von Microsoft, Melanie de Saravia, einen neuen Clou an: das in Guatemala als Pilotprojekt gestartete Programm der digitalen Alphabetisierung, das kostenlos alle über 14jährigen GuatemaltekInnen den Zugang zur Informatik erleichtern soll. Neben den 7´000 in weiterführenden Schulen bereits von Microsoft gespendeten Computern sollen nun entweder via Internet oder CD-ROM die in fünf Kurse aufgeteilten und mit einem Diplom gekrönten 115 Stunden Einführung erteilt werden. |
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