Wieder schulfrei dank LehrerInnen!

Guatemala, 29. März. Und wieder einmal sind die LehrerInnen auf der Strasse und demonstrieren gegen die Privatisierungspläne des Bildungsministeriums. Dieses hatte Anfang März das neue Bildungsrahmengesetz dem Präsidenten zur Verabschiedung vorgelegt, ohne dass der bereits im Vorfeld vom Nationalen Lehrkörper scharf kritisierte Vorschlag die im Dialog zwischen Autoritäten und LehrerInnen erreichten Vereinbarungen berücksichtigte.

Zwei Grossdemonstrationen in der Hauptstadt und die Ausrufung der Permanenten Versammlung, an der die DozentInnen von 90% der öffentlichen Schulen, und somit rund 13´000 Institutionen, löste offenbar so viel Druck aus, dass Berger kurzfristig vorpreschte und seiner Ministerin in den Rücken fiel, indem er mit den LehrerInnen zu einer Einigung kam. Diese beinhaltete, dass - entgegen der von Ministerin María del Carmen Aceña ergriffenen Massnahmen - die Disziplinarverfahren gegen die am Streik teilnehmenden LehrerInnen aufgehoben würden, alle Vor- und Grundschulen bis Mitte April mit den entsprechenden Fonds oder aber mit dem Material für Schulspeisung, Utensilien und Lehrmaterial ausgestattet werden, unabhängig davon, ob es einen Schulvorstand gibt. Zudem soll noch im April eine multisektorielle Kommission berufen werden, um ein Reglement für das Bildungsgesetz zu erarbeiten. Ausserdem einigte man sich auf die Fortführung der Diskussion um einen kollektiven Arbeitskonditionspakt und Berger wiederholte das Angebot, das Lehrgehalt um 8% zu erhöhen. Die DozentInnen forderten ursprünglich 15%, verlangen jetzt aber zumindest die rückwirkende Erhöhung ab Januar.