Bürgermeister ermordet
Fijáte 316 vom 11. Aug. 2004, Artikel 9, Seite 6
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Bürgermeister ermordet
Quetzaltenango, 04. August. Nachdem die BewohnerInnen von Génova Costa Cuca zehn Tage vorher noch die Gouverneurin des Departements, Norma Quixtán, um Intervention ersuchten, um gegen die destruktiven Handlungen des Bürgermeisters Marciano Pérez der Gemeinde vorzugehen, wurde dieser am 2. August von Unbekannten erschossen. Laut Sabino Alvarado vom Gemeindeentwicklungsrat (COCODE), beschwerte man sich darüber, dass Pérez die Durchführung von Entwicklungsprojekten paralysierte, einige Gemeinden hinsichtlich mancher Vorhaben ausschloss, sich allmächtig in Entscheidungen der Bevölkerung einmischte sowie die Gründung des Munizipalen Entwicklungsrates (COMUDE) verweigerte. Dabei sei man laut Alvarado bei einer Anhörung mit dem kritisierten Bürgermeister noch zu einer zufrieden stellenden Einigung gelangt, die die vorherigen Schwierigkeiten beseitigen sollte. Er fordert im Einklang mit der Ablehnung des Mordes von Seiten der sozialen Sektoren Génovas die Autoritäten zur Aufklärung des Verbrechens auf. Der Bürgermeister war in Begleitung zweier Leibwächter unterwegs, die bei dem Vorfall verletzt wurden. Pérez wurde im November, unterstützt vom BürgerInnenkomitee La Piña, gewählt. Derweil hat die erste Stadträtin, Silvia Robles, gemäss dem Wahlgesetz, den Posten der Bürgermeisterin übernommen. Wie sie selber sagte, bedeute dieses Amt eine Herausforderung für sie, einerseits weil sie keine speziellen politischen Erfahrungen habe und das politische Klima in Genova sehr angespannt sei und zum andern, weil sie als Frau einen besonders schwierigen Stand habe. Die Gemeinde Génova ist immer wieder im Gespräch, befindet sich doch in ihrem Verwaltungsbezirk die Finca María de Lourdes, deren Arbeitende anhaltend nicht nur mit der Räumung der Finca bedroht werden. Sie fordern bereits seit 1992 die Gewährung diverser Arbeitsrechte, die ihnen verweigert werden. Anfang Juli gewann die Vergewaltigung der 15jährigen Tochter von Gewerkschaftsmitgliedern durch Sicherheitsangestellte der Finca öffentliche Aufmerksamkeit. Von entsprechenden Ermittlungen ist bislang keine Rede. Nach oben |
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