Wechsel im Innenministerium
Fijáte 316 vom 11. Aug. 2004, Artikel 4, Seite 4
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Wechsel im Innenministerium
Guatemala, 6. August. Am 19. Juli reichte Innenminister Arturo Soto seinen Rücktritt ein. Die offizielle Version war, dass er bereits bei der Übernahme des Amtes im Januar ankündigte, diesen Posten nur für 6 Monate zu besetzten. Keine Woche nach dem Rücktritt wurde er zum Botschafter in Mexiko ernannt. Die inoffizielle Version lautet, die Ermordung von Jaime Cáceres Knock, Präsident des Nationalen Elektritätswerks (INDE) und Mitbegründer der antikommunistischen Partei Movimiento de Liberación Nacional sei der Grund für den Rücktritt Sotos. Mit Cáceres Knock ist zum ersten Mal eine öffentlich bekannte Persönlichkeit Opfer der jüngsten Gewaltwelle geworden, wobei es widersprüchliche Aussagen darüber gibt, ob es ein "gemeines" oder politisches Verbrechen war. In den Tagen der Spekulation über die Nachfolge von Soto entpuppte sich der bisherige Spezialkommissar für Transparenz, Carlos Vielman, als Spitzenkandidat und wurde dann auch prompt von Präsident Berger zum neuen Innenminister ernannt. Mit Soto traten zwei seiner Vizeminister, Angel Conte und Oscar Montoya sowie der Polizeidirektor, Gustavo Dubón, gleichfalls zurück und wurden ebenso ersetzt. Kritisiert wird an der Auswahl der neuen Equipe im Innenministerium, dass sie jung und unerfahren sei, ein Argument, das Präsident Berger mit den Worten "Was zählt, ist die Lust, etwas zu tun", quittierte. Die Expertin in Sicherheitsfragen, Carmen Rosa de León, befürchtet, dass der Wechsel im Innenministerium mehr Instabilität in der Regierung zur Folge habe. Mit dem Auswechseln der Ministerspitze verliere die Regierung viel mehr als nur die sechs Monate Zeit. Die parallelen Kräfte würden dies nutzen, um ihre Strategie den neuen Gegebenheiten anzupassen. Nach oben |
"Die sind nicht dumm und wissen ihre Intelligenz zu nutzen". (Intelicencia heisst auf Spanisch nicht nur "Klugheit" und "Verstand", sondern auch der Geheimdienst...) Nach der Amtsübernahme am 24. Juli versicherte Vielman, er werde die von seinem Vorgänger eingeleiteten Massnahmen in Sachen Sicherheit und Bekämpfung der Gewalt weiterführen. Als prioritär nannte er die Säuberung der Polizei und die Schaffung eines zivilen Geheimdienstes. Er sei sich der knappen finanziellen Mittel bewusst, über die das Ministerium verfüge, doch hoffe er auf Einnahmen über das Fiskalwesen und auf internationale Unterstützung, erklärte Vielman gegenüber der Presse. |
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