Erste Kritik
Fijáte 312 vom 16. Juni 2004, Artikel 10, Seite 6
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Erste Kritik
Guatemala, 7. Juni. In Guatemala werden tagtäglich zahlreiche Verletzungen der Menschenrechte registriert, so der Kolumnist Hugo Arce, der den Direktor der Präsidialen Menschenrechtskommission (COPREDEH) Frank LaRue kritisierte. Arce machte in seiner in der Tageszeitung La Hora publizierten Kolumne dem ehemaligen Leiter des Menschenrechtszentrums CALDH LaRue harte Vorwürfe und erinnerte ihn an die vielen in letzter Zeit begangenen Gewalttaten, darunter den Mord an 108 Minderjährigen, die sich summierenden Frauenmorde und die nicht endenden Drohungen durch Soldaten an den Präsidenten, der ihren Rückzug aus der Armee angeordnet hatte. Die Kritik des Kolumnisten an LaRue nahm Anstoss an der Aussage desselben, dass noch nie so ein Fortschritt in Sachen Menschenrechte erreicht worden sei wie derzeit, was sich unter anderem darin zeige, dass der Staat seine Verantwortung in einigen in der Vergangenheit begangenen Verbrechen übernommen habe. LaRues Äusserung wiederum ging auf den Vorwurf von einigen nationalen wie internationalen MenschenrechtsaktivistInnen zurück, dass es in Guatemala am politischen Willen fehle, die gerichtlichen Anordnungen bezüglich schwerer Fälle von Menschenrechtsverletzungen zu erfüllen. Arce missbilligte zudem die fünf Auslandsreisen, die LaRue in den fünf Monaten seiner Amtszeit absolviert habe sowie das Schweigen des Kommissionars hinsichtlich der Taten, die die grundlegenden Garantien der GuatemaltekInnen verletzten. Die Kriminalisierung des Kampfes der BäuerInnen sei eine offizielle Politik; in den letzten fünf Monaten seien laut Daten der Plataforma Agraria 1´500 Familien von Fincas vertrieben worden, die in der Strasse verblieben, ohne Kleidung, ohne Essen, Taten, in denen Polizeikräfte mit Gewalt vorgegangen seien, so Arce in seiner an LaRue gerichtete Kolumne. Nach oben |
Auch aus Jutiapa wurde Kritik an LaRue laut. Diese bezog sich auf die Zusammenstellung des Regionalbüros der COPREDEH in Jutiapa, bei der sich die organisierten Frauen diskriminiert fühlten, da keine der lokalen weiblichen Führungspersonen in das Team aufgenommen wurde. Dabei kämpften doch Frank LaRue und dessen Stellvertreterin Manuela Alvarado angeblich selbst für die Geschlechtergleichstellung und würden den Kampf der Guatemaltekinnen um Gleichberechtigung kennen, so Sandra Patricia Escobar, Sekretärin der Vereinigung der bäuerlichen und nicht-bäuerlichen Frauen Jutiapas. |
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