Hunger in Guatemala - ein Beitrag in den ARD-Tagesthemen Hamburg
Fijáte 445 vom 7. Oktober 2009, Artikel 4, Seite 5
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Hunger in Guatemala - ein Beitrag in den ARD-Tagesthemen Hamburg
29. Sept. Guatemala 'erobert' die wichtigste Nachrichtensendung im Deutschen Fernsehen. Stephan Hallmann, Korrespondent für Mittelamerika, berichtet über den Hunger in Guatemala. Er zeigt unterernährte Kinder. Eines der gezeigten Kinder - so Hallmann aus dem Off - sei am nächsten Morgen gestorben. Verzweifelte Mütter oder Grossmütter weinen in die Kamera und verstehen nicht, was ihnen geschehen ist. Dürre durch die globale Klimakatastrophe und finanzielle Not durch die globale Finanzkrise. Präsident Alvaro Colom sagt es in seiner Fernsehansprache, die ganz kurz im Film gezeigt wird. Von den hausgemachten Problemen spricht er nicht, sondern der Korrespondent: die Regierungen der letzten Jahrzehnte hatten die exportorientierten Grossgrundbesitzer unterstützt und die KleinbäuerInnen und mit wenig oder allenfalls gepachtetem Land vernachlässigt. Ja, so ist es. Nach oben |
Warum bleibt einem als ZuschauerIn des Beitrages trotzdem ein unwohles Gefühl? Weil Guatemala es nur in die Medien schafft, wenn es Hunger oder eine Überschwemmung gibt. Und weil es die ZuschauerInnen hilflos zurücklässt. Nicht dass es leicht wäre, diese Gefühle nicht zu haben angesichts dessen, was in Guatemala geschieht. Aber gelegentlich würde man auch in den deutschen Mainstream-Medien mal etwas über erfolgreiche Kämpfe um Land, über MenschenrechtsaktivistInnen oder - warum nicht? - etwas über Fortschritte bei der Demokratisierung der Justiz sehen. Die JournalistInnen sollten mal ¡Fijáte! lesen ... . |
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