Infantile chronische Unterernährung
Fijáte 387 vom 13. Juni 2007, Artikel 5, Seite 3
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Infantile chronische Unterernährung
Guatemala, 4. Juni. In Guatemala ist eins von zwei Kindern unter 3 Jahren chronisch unterernährt, in 85 Verwaltungsbezirken sind es gar 8 von 10, also 65%. Mit einem genauen Wert von 49,3% chronisch unterernährten Kindern unter 5 Jahren steht das Land an der Spitze Lateinamerikas. Zur Ernährungssituation summiert sich noch der eingeschränkte Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und zum Bildungswesen gerade in den ersten Vorschuljahren. (Kindergärten gibt es, wenn überhaupt, gegen Bezahlung nur in städtischen Regionen.) Somit ist die physische wie intellektuelle Entwicklung der Kleinen von Anfang an gefährdet. Im Mai stellte die Regierung das seit 2006 laufende Programm zur Reduzierung der Chronischen Unterernährung vor, das präventiv mit Ernährungsunterstützung und -Erziehung für Mutter und Kind sowie die Sorge um beider Gesundheit darauf ausgerichtet ist, bis 2016 den Index der Unterernährung auf die Hälfte zu reduzieren. Als indirekte Komponenten des Programms werden Wasserversorgung und Sanierung, kommunale Organisation und die Verbesserung der familiären Wirtschaft verstanden. Vizepräsident Eduardo Stein wagt sich an klare Worte. So ist die Unterernährung nicht bloss Folge des hohen Armutsniveaus, sondern vor allem des Ausschlusses der Betroffenen aus dem politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und Umweltleben. Entsprechende Bemühungen müssten über die jeweilige Regierungszeit hinaus auf Dauer angelegt sein. Nach oben |
Um nun auch weitere Sektoren der Gesellschaft von der Notwendigkeit entsprechender Massnahmen zu überzeugen, wurden Anfang Juni nun Wirtschaftszahlen vorgelegt. Das Welternährungsprogramm berechnete, dass die Unterernährung in Guatemala im Jahr 2004 US-$ 3,128 Mrd. gekostet hat, in ganz Zentralamerika mit der Dominikanischen Republik waren es US-$ 6,6 Mrd. Hier starben 24´000 Kinder an Hunger, die Hälfte davon in Guatemala. |
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