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Verbotene Abtreibung und Müttersterblichkeit

Fijáte 342 vom 31. Aug. 2005, Artikel 4, Seite 5

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Verbotene Abtreibung und Müttersterblichkeit

Der Landesdurchschnitt sind 153 Todesfälle der Mütter auf 100'000 Geburten, in diesen Departements steigt die Anzahl auf über 200. Gemäss Statistiken sterben 53% der Frauen an Blutungen, 14% an Infektionen, 12% an überhöhtem Blutdruck und 10% an Aborten. Auch die Vertreterinnen der Koordinationsinstanz sehen in der Aufklärung den ersten und wichtigsten Schritt zur Senkung der Müttersterblichkeit. Viele Frauen, vor allem in ländlichen Gegenden, würden sich keine Erholungsphasen zwischen den Schwangerschaften leisten (können), da ihre Partner auf ein nächstes Kind drängten. Um dem entgegenzuwirken, müssten die Frauen erst auf ihr Recht auf freie Entscheidung pochen lernen. Verhütung und Familienplanung betreffe aber nicht nur die Frau, sondern auch den Mann, weshalb mit der Aufklärungsarbeit in Schulen und mit religiösen Persönlichkeiten begonnen werde, damit diese das Thema in ihren Kirchen ansprechen. Das erklärte Ziel der VGRegierung BergerNF ist, die Müttersterblichkeit um 15% zu verringern. Dazu braucht es finanzielle Mittel, wie von der 27 Organisationen umfassenden Koordinationsinstanz anlässlich der öffentlich geführten Debatte ,,Finanzierung der reproduktiven Gesundheit: eine Priorität für die Sozialpolitik", an der AkademikerInnen, ÄrztInnen, Kongressabgeordnete und Leute vom Gesundheitsministerium teilnahmen, gefordert wurde. Laut Rebeca Guizár von der Koordinationsinstanz heisst es im Regierungsbeschluss 366-2004, dass 15% der Einnahmen aus den Alkoholsteuern in Aufklärungs- und Familienplanungsprogramme fliessen sollen, Geld, dessen Schicksal bislang unbekannt sei. Um wieviel Geld es genau geht, darüber ist man sich uneinig. Guizár rechnet, dass die 15% rund 53 Mio. Quetzales sind, Alejandro Silva vom Gesundheitsministerium spricht von Q 32 Mio. Tatsache ist, dass es, wie die steigende Müttersterblichkeit beweist, zuwenig oder falsch angelegt ist.


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