Die 35 Kongresskommissionen mit neuen neuen PräsidentInnen
Fijáte 327 vom 2. Feb. 2005, Artikel 7, Seite 5
Original-PDF 327 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte
Die 35 Kongresskommissionen mit neuen neuen PräsidentInnen
Guatemala, 26. Jan. Alljährlich werden die Vorsitzenden der verschiedenen thematischen Arbeitskommissionen des Kongresses unter den Abgeordneten neu verteilt. Die Wahl findet geheim über eine Liste von KandidatInnen statt, die im Vorfeld unter den FraktionspräsidentInnen ausgehandelt wird. Auffallend an der diesjährigen Neuverteilung der Vorsitze ist, dass Anabella de León (GANA) und Nineth Montenegro (ANN), zwei Frauen, die für ihr Engagement innerhalb des Parlaments bekannt sind, keine Kommission mehr präsidieren werden. Die Menschenrechtskommission, deren Vorsitz Montenegro innehatte, wurde ihrer Parteigenossin María Reinhardt übergeben, es heisst, parteiinterne Probleme hätten dafür gesorgt, dass Montenegro nicht mehr vorgeschlagen wurde. Sie musste ebenfalls den Vorsitz der Partei an Jorge Soto abtreten. De León, welche auch letztes Jahr keine Kommission leitete, hatte das Pech, dass ihr Parteiverantwortlicher, Héctor Pérez, der sie nach eigenen Aussagen für eine Kommission vorschlagen wollte, zu spät zur Sitzung kam, wo darüber verhandelt wurde. Frauenorganisationen solidarisierten sich sofort mit den beiden ParlamentarierInnen und bezeichneten das Verhalten des Kongresses als diskriminierend und als Zeichen des herrschenden Machismus unter den ,,Vätern der Heimat". Frauen, die eine eigene Meinung hätten und sich derjenigen der Männer widersetzten, würden von diesen als Gefahr wahrgenommen. Beide haben sich zum Beispiel gegen die Gehaltserhöhung ausgesprochen, welche sich der Kongress Ende 2004 gewährte, jedoch auf Druck und Kritik von aussen und von innen in den ersten Tagen dieses Jahres wieder rückgängig machte. Auf die Frage, weshalb sie keine Kommission übertragen bekommen habe, antwortete Montenegro, dass es leider immer noch so sei, dass nicht die Fähigkeit und der Einsatz zählten, sondern das Talent, zu ,,mischeln". Nach oben |
Man sei nicht an starke Frauen gewöhnt, denn auch Männer hätten sich der Gehaltserhöhung widersetzt, ohne dass sie von den KollegInnen dafür sanktioniert worden wären. Und: Selbstverständlich würde sie ihre Arbeit im Kongress weiterführen wie bisher, dafür müsse sie nicht notwendigerweise den Vorsitz einer Kommission innehaben. Auch De León ist der Meinung, dass sie von ihren Parteigenossen ,,bestraft" wurde für ihre kritische Haltung und für ihre konsequente Bekämpfung der Korruption, auch in den eigenen Reihen. Dora Amalia Taracena von der Organisation Convergencia Cívico Política y Ciudadana de Mujeres ruft alle politisch organisierten Frauen dazu auf, sich für die Beteiligung von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen stark zu machen, ihren Platz in den Parteien und Organisationen einzufordern und für ihre Rechte zu kämpfen. |
Original-PDF 327 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte