Kaffeepreis erneut gesunken
Fijáte 242 vom 22. Aug. 2001, Artikel 2, Seite 3
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Kaffeepreis erneut gesunken
Guatemala, 7. Aug. Der Kaffeepreis hat an der Börse in New York mit 49.70 US-$ pro Zentner eine neuen Tiefpunkt erreicht. Laut Gerardo de Léon, Verkaufsleiter der Vereinigung der kaffeeproduzierenden Kooperativen in Guatemala (FEDECOCAGUA), ist daran der heisse Sommer in den USA, die Überproduktion in Brasilien und Vietnam sowie die Ankündigung Kolumbiens, den Rückhaltevertrag aufzukünden, schuld. Für Juan José Carlos, Vizepräsident der Nationalen Kaffeevereinigung (ANACAFE), ist der "psychologische Schmerzpunkt" erreicht. Die ANACAFE versteht sich als Vermittlerorganisation zwischen den KaffeeproduzentInnen und der guatemaltekischen Regierung. Schon seit Monaten diskutiert die guatemaltekische Regierung die Gründung eines Fonds, aus dem die KaffeebäuerInnen mit rückzahlbaren Krediten unterstützt werden sollen. Anlässlich der jüngsten Budgeterhöhung vom 25. Juli, wurden dem Landwirtschaftsministerium 979 Millionen Quetzales (rund 122 Mio. US-$) zugesprochen, wovon 800 Millionen für die Unterstützung der KaffeeproduzentInnen verwendet werden sollen. Weitere 355 Millionen erhielt das Innenministerium für den Ausbau der Polizeiakademie, zur Verbesserung des Gefängniswesens und für die Generaldirektion der Zivilen Nationalpolizei. Ebenso wie in Mexiko soll mit diesem Fonds der Anreiz für die KaffeebäuerInnen erhöht werden, ihre Produktion umzustellen. Und wie in Mexiko sind die Preise der landwirtschaftlichen Exportprodukte (z.B. Gemüse) ebenso niedrig wie derjenige des Kaffees. Dagegen protestierten kürzlich BäuerInnen in Panzos, die mehrere Tausend Kilo Erbsen auf die Strasse warfen, weil die Exportfirma ihnen lächerliche 7 Quetzales (weniger als 1 US-$) pro Zentner geernteter Erbsen bezahlen wollte. Nach oben |
Obwohl diese 800 Millionen Quetzales 39% der gesamten Budgeterhöhung ausmachen, gab die ANACAFE bekannt, dass sie ihre Rolle als Mediatorin zwischen Regierung und ProduzentInnen nicht mehr weiter übernehme. Begründet wurde dieser Rückzug damit, dass das Finanzierungsmodell, das die ANACAFE anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung verabschiedet hatte, von der Regierung nicht berücksichtigt wurde. Ausserdem entsprächen die Unterstützungsbeiträge von umgerechnet 102 Millionen US-$ nicht der ursprünglich ausgemachten Summe von 150 Millionen. Dieser Betrag werde der prekären Situation auf dem Kaffeemarkt nicht gerecht. "Deshalb übernimmt ANACAFE keinerlei Verantwortung für das weitere Vorgehen und für die Rückzahlungsbedingungen dieses Regierungskredites an die Kaffeeproduzenten," hiess es in einer Presseerklärung von ANACAFE. |
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