Korruption, wo man hinschaut
Fijáte 227 vom 24. Jan. 2001, Artikel 4, Seite 4
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Korruption, wo man hinschaut
Baja Verapaz/ Petén, 17. Januar. Der staatliche Rechnungsprüfer, Auf Gemeindeebene sind die Fälle von Korruption nicht geringer als auf Staatsebene. Anzeigen nützen aber auch da nicht viel, verlaufen im Sande oder nehmen unverhoffte Wendungen. Die BürgerInnen sind immer öfter bereit, die Sache selber in die Hand zu nehmen. Die Ereignisse in den Gemeinden Purulhá, Baja Verapaz, und Im Juli 2000 führte das Komitee zur Verteidigung der BürgerInneninteressen in Purulhá eine friedliche Demonstration durch und forderte die Einberufung einer offenen Versammlung. Es forderte vom Bürgermeister, Sebastián Castro, Auskunft über die Handhabung der Gemeindegelder. Das Komitee ging von einem unterschlagenen Betrag von rund 2 Millionen Quetzales (250'000 US-$) aus. Castro übt bereits seine zweite Amtszeit für die Bereits im März 2001 führte der staatliche Rechnungsprüfer eine Kontrolle der Gemeindefinanzen von Purulhá durch. Auf Druck der Stiftung für demokratische Einflussnahme (Incide) wurden im Oktober die Ergebnisse der Untersuchung bekanntgemacht. Der Verdacht des BürgerInnenkomitees bestätigte sich, und es reichte bei der Staatsanwaltschaft Klage gegen den Bürgermeister ein. Nun gab Cristobal Alí, Vertreter der Jetzt mischte sich auch die |
Die Vorgeschichte im Fall von Flores, Petén, ist ähnlich: Mitglieder des Gemeinderates bezichtigen den Bürgermeister, Edy Amílcar Munguía Leva, der Korruption. Eine Rechnungsprüfung wurde zwar durchgeführt, doch konnten 'keine Unregelmässigkeiten festgestellt' werden. Die Eskalation der Geschichte soll aufgezeichnet werden anhand eines Briefes, den ein Mitarbeiter des Zentrums für partizipative "Es handelte sich um einen durch den Bürgermeister organisierten Versuch von Diese ganzen Ereignisse sind die Folge eines Prozesses wegen Korruption, den die fünf Gemeideräte gegen den Bürgermeister angestrebt haben. Nun wurde der Bürgermeister vom Gericht tatsächlich vorübergehend aus seinem Amt suspendiert und der erste Gemeinderat hat stellvertretend sein Amt übernommen. Das Ziel der fünf Gemeinderäte ist, der Bevölkerung zu zeigen, dass 'sí se puede' (doch, man kann!). Die interimistische Gemeinderegierung erhält viel Unterstützung aus der Bevölkerung und von den Gemeindeangestellten. Eine Sympathie, die bereits vorher vorhanden war, jedoch aus Angst vor Repression seitens des Bürgermeisters nicht ausgedrückt wurde. Ebenso ging die Unterstützung lokaler Unternehmer sowie der (bestochenen) Medien zurück. |
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