Schwere Zeiten für den Zirkus

Guatemala, 6. Juli. Die ZirkuskünstlerInnen von Guatemala protestierten bereits Ende Mai gegen die Billigung eines Gesetzes im Kongress, welches erlaubt, dass ausländische Schaugeschäfte in den Departements auftreten dürfen. Bislang waren die ländlichen Gebiete sicheres Terrain für die guatemaltekischen Zirkusunternehmen.

Durch die jetzt entstehende Konkurrenzsituation sehen sich die nationalen KünstlerInnen in ihrer Existenz angegriffen, entbehren sie doch sowohl staatlicher Unterstützung als auch der nötigen Ausrüstung, um weiterhin für das Publikum attraktiv genug zu sein.

Während sie sich von den Autoritäten verraten fühlen, da sie noch nicht einmal moralischen Beistand von diesen bekämen, ist der Kongressabgeordnete Leonel Soto Arango von der Einheit der Nationalen Veränderung (UCN), der den Gesetzesvorschlag eingereicht hatte, der Ansicht, dass die Zirkusse schlicht lernen sollten, sich dem freien Wettbewerb zu stellen.

Bereits wenige Wochen später sind die ZirkusvertreterInnen dieser Tage erneut auf bestimmte Kongressabgeordnete zugekommen, um diese um Unterstützung zu bitten, da es bereits zu einer Reihe von Anomalien gekommen sei und mexikanische Zirkusse illegal auftreten, ohne dass die Autoritäten sie entsprechend sanktionierten.

Janú López, Sekretär der Vereinigung der Nationalen Zirkusse von Guatemala, kritisierte gleichzeitig die Gewerkschaft der Zirkustreibenden ob nicht erfüllter Arbeit sowie das Sozialversicherungsinstitut für KünstlerInnen, das sie auch nicht unterstütze. Schliesslich leben mehr als 1´000 Personen von ihrem Engagement in einem guatemaltekischen Zirkus.