Kongresspräsident mit eigenen Geheimdienst
Fijáte 330 vom 16. März 2005, Artikel 2, Seite 3
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Kongresspräsident mit eigenen Geheimdienst
Guatemala, 7. März. Seit Jorge Méndez Herburger (GANA) Anfang diesen Jahres die Präsidentschaft des Kongresses antrat, hat er eine eigene Geheimdiensttruppe aufgestellt, deren Aufgabe es ist, die Gespräche der Kongressabgeordneten unter sich oder mit den JournalistInnen zu überwachen. Auch Telefongespräche werden von den Adjudanten Herburgers abgehört. Die Truppe, angeführt vom Militär Carlos Eddie Radford Bonilla, hat die Aufgabe, alle Informationen, die in den Gängen des Kongresses ausgetauscht werden, aufzunehmen und an den Kongresspräsidenten weiterzugeben. Dieser erlaubt sich dann, die Abgeordneten zu rügen, wenn sie gewisse Themen mit JournalistInnen austauschen. Radford Bonilla gehörte dem Präsidialen Generalstab (EMP) unter der Regierung von de León Carpio an und ist in Militärkreisen für seine teilweise paranoid ausgeführten Geheimdiensttätigkeiten bekannt. Die Mitglieder des Kongresses stören sich ob diesem ,,Überwachungsstaat im Staat". ,,Als ich mein Amt im Kongress antrat, tat ich das mit der Idee, in einem Team zu arbeiten. Was ich am wenigsten erwartete war, dass ich dabei überwacht werde", ärgerte sich die ebenfalls der GANA angehörende Roxana Baldetti. Nach oben |
Und Nineth Montenegro von der ANN meint: ,,Eine Institution, die sich demokratisch nennen will, sollte nicht von Militärs überwacht werden". Herburger selber nennt Radford Bonilla seinen Berater in Sicherheitsfragen. Einen solchen einzustellen habe er sich zu seinem eigenen Schutz und auf Drängen seiner Familie entschieden. Wenigstens zwei der Männer seien nicht nur seine Leibwächter, sondern studierte Leute, die auch Telefonanrufe oder EMails für ihn beantworten können. |
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