Mit Tränengas gegen Gewalt
Fijáte 304 vom 25. Feb. 2004, Artikel 9, Seite 6
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Mit Tränengas gegen Gewalt
Guatemala, 18. Feb. Dreimal im laufenden Jahr haben Häftlinge im Jugendgefängnis Las Gaviotas bereits den Aufstand geprobt und konnten zuletzt nur mit Hilfe von Tränengas durch Spezialkräfte der Nationalen Zivilpolizei (PNC) in Schach gehalten werden. Fünf der PNC-AgentInnen und drei der Jugendlichen wurden dabei krankenhausreif verletzt. Weder der Nationale Sicherheitsbeauftragte Otto Pérez Molina noch Mitglieder des Menschenrechtsprokurats und des Präsidentialen Sozialen Wohlfahrtssekretariats hatten Vermittlungserfolg. Die jungen Straffälligen verschanzten sich wiederholt in der Einrichtung und forderten Veränderungen der Haftbedingungen, u.a. die Verbesserung der Mahlzeiten, die Erlaubnis von Besuchen ihrer Beziehungspartnerinnen, die Installation eines öffentlichen Telefons, die Erlaubnis, zivile Kleidung zu tragen, etc. Zudem beklagten sie den Autoritätsmissbrauch von Seiten der Verantwortlichen, die von Mal zu Mal repressiver wurden. Auch im Frauengefängnis Santa Teresita konnten die Verantwortlichen nur mittels Polizei und Tränengas die Kontrolle zurückgewinnen, die sich die inhaftierten Frauen ebenfalls zum wiederholten Male angeeignet hatten. Gründe für die erste Meuterei im Januar waren eine überraschende Razzia, gegen die sich einige der Inhaftierten wehrten, sowie die Ablehnung der Direktorin der Einrichtung, Lourdes Miranda, und die mangelhafte medizinische Betreuung der Kinder der Häftlinge. Zur "Disziplinierung wurde der protestierenden Gruppe das Besuchsrecht verweigert, was zum zweiten Aufstand führte. Am meisten unter dem Tränengasmanöver litten die Kinder der inhaftierten Frauen. Zehn von ihnen wurden nach dem zweiten Vorfall in externen Einrichtungen untergebracht und medizinisch untersucht. Zwei der angeblichen Anstifterinnen wurden von der Gruppe getrennt und die Direktorin durch eine andere ersetzt. Somit wurden immerhin zwei Forderungen der inhaftierten Frauen in Ansätzen erfüllt. Nach oben |
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