Militärisch angereicherte Zivilpolizei

Guatemala, 8. Jan. Die Intentionen des zukünftigen Beauftragten für Sicherheit und Verteidigung, Otto Pérez Molina, Militärangehörige in die Reihen der Nationalen Zivilpolizei (PNC) zu integrieren, stelle eine ironische, militaristische Politik dar, so MenschenrechtsaktivistInnen, die das Ansinnen strikt ablehnten. Pérez Molina, pensionierter General und Ex-Verteidigungsminister hatte angekündigt, dass die Regierung Oscar Bergers 10 Tausend Militärs, darunter Offiziere, Truppenangehörige und Infanteriespezialisten aus dem Dienst nehmen werde, um von diesen anschliessend einen Grossteil für den Dienst in der PNC heranzuziehen. Menschenrechtsprokurator Sergio Morales bewertete diesen Plan als Rückschritt hinsichtlich der Friedensverträge, ist in diesen doch ausdrücklich die ,,Zivilisierung" der Nationalpolizei festgehalten. Morales fügte hinzu, dass das Denken, eine Person, die beim Militär gewesen sei, könne sich in die PNC einreihen, da sie mit Waffen umgehen könne, absurd sei und vielmehr die Aufgabe der PolizistInnen verschleiere, die darin besteht, die öffentliche Sicherheit zu gewähren und nicht ­ wie das Militär ­ im Zweifel den Feind anzugreifen.