Guatemala auf der schwarzen Liste

Guatemala, 17. Jan. Die von Portillo angegebenen Erfolge im Kampf gegen den Drogenhandel und die Korruption reichen in den Augen der USA nicht aus, um Guatemala von der entsprechenden schwarzen Liste zu streichen. Trotzdem geniesst das Land einen Ausnahmestatus und entkommt - ausser der moralischen - jeglicher Sanktion. Diese Ausnahme ist eine Modalität, die das nordamerikanische Gesetz berücksichtigt, das den Zertifizierungsprozess reguliert und nach dem die Regierung ein bestimmtes Land kennzeichnet, ihm jedoch keine Strafe auferlegt.

Im Rahmen der Sanktionen wird vor allem der Stopp jeglicher finanziellen Hilfe genannt, mit Ausnahme derjenigen, die direkt in die Drogenhandelsbekämpfung fliesst. Zudem weisen die USA ihre VertreterInnen in den internationalen Finanzorganismen an, sich gegen die Gewährung von Darlehen an eine disqualifizierte Nation auszusprechen - doch auch das wird Guatemala wohl kaum betreffen.

Im Oktober hatte der ehemalige US-Staatssekretär Otto Reich bestätigt, dass die Chefs des organisierten Verbrechens, des Drogenhandels und der Mafias mit den hohen Sphären der guatemaltekischen Regierung in Verbindung stünden und die Ernennung einiger MinisterInnen beeinflussten. Der US-Staatssekretär für internationale Drogenangelegenheiten, Paul Simmons, warf Präsident Portillo direkte Beziehungen zur Mafia vor und forderte die Aufklärung dieser Zusammenhänge und die Ermittlung gegen die Verantwortlichen im Drogenhandel. Jedoch ist dies noch nicht geschehen, was möglicherweise zur Disqualifikation geführt hat.