UN-Friedensmission oder Kanonenfutter?
Fijáte 352 vom 1. Feb. 2006, Artikel 9, Seite 6
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UN-Friedensmission oder Kanonenfutter?
Guatemala, 26. Jan. Ein Artikel der französischen Tageszeigung Le Monde, in dem enthüllt wird, auf welche Weise acht guatemaltekische Soldaten am vergangenen Montag in der Demokratischen Republik Kongo ums Leben und fünf weitere verletzt wurden, löste eine Welle der Empörung aus, stellte sich doch heraus, dass die Militärs in eine Operation geschickt wurden, die die Motive ihrer Präsenz als UNO-Friedensmission in jenem Land bei weitem überschritten (siehe ¡Fijáte! 329). Schon Menschenrechtsprokurator Sergio Morales hatte bei Bekanntwerden des Todes der Soldaten seine Zweifel an den Umständen angemeldet. Gemäss dem französischen Blatt, fielen die guatemaltekischen Kaibile, speziell fürs Morden ausgebildete Militärs, in einem Hinterhalt, während sie eine "geheime und verdeckte Operation" ausführten, derweil ihre Funktion als Blauhelme auf defensive Aktionen beschränkt ist. Dennoch wurde in diesem Fall eine Offensive gestartet, bei der mutmassliche ugandische Rebellen, die zur so genannten Widerstandsarmee des Herrn (LRA) gehören, verfolgt wurden, um speziell deren Anführer, den ugandischen General Vincent Otti, zu fassen. Erschwerend kommt hinzu, dass die guatemaltekischen Soldaten als Vorhut eingesetzt wurden und somit höchsteigene Verantwortung der kongolesischen Armee übernahmen. Nach oben |
Die UNO-Friedensmission soll der provisorischen Regierung Kongos beistehen, die ersten präsidialen Wahlen in 45 Jahren zu organisieren, die für Ende April geplant sind. Diese Mission, die derzeit grösste auf der Welt mit 16.000 Mitgliedern, zählt 110 GuatemaltekInnen in ihren Reihen. |
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