Schliessung der Infostelle Guatemala

Bonn, Sept. 2002. Auf Ende 2002 stellt die Infostelle Guatemala nach 23 Jahren ihre Arbeit ein. Die Infostelle wurde gegründet, um die Aktivitäten der Guatemala-Solidaritätsbewegung zu koordinieren. In ihrer Selbstdarstellung heisst es: "Solidarität heisst für uns, eindeutig Stellung zu beziehen gegen Ausbeutung und Abhängigkeit der sogenannten Dritten Welt durch die Politik der Industriestaaten. (...) Insbesondere geht es uns um die Einbettung unserer Solidaritätsarbeit in den breiten Kontext entwicklungspolitischer, antirassistischer und sozialer Initiativen."

In einem Schreiben teilt der Trägerkreis der Infostelle mit, dass die Rahmenbedingungen, unter denen die Infostelle 1979 gegründet wurde, heute nicht mehr gegeben sind: Zum einen engagieren sich immer weniger Leute in der Solidaritätsarbeit , langjährige MitstreiterInnen haben sich anderen Dingen zugewendet. Entsprechend hat die Anzahl der Guatemala-Gruppen und -Komitees drastisch abgenommen. Auch in Guatemala selber hat sich die Situation verändert, indem u.a. die dortigen Basisorganisationen verstärkt den Kontakt zu lukrativeren PartnerInnen suchen als zu den Solidaritätsgruppen, heisst es in dem Schreiben.

Die Fijáte-Redaktion bedauert die Schliessung der Infostelle sehr. Der Austausch von Infos und Erfahrungen mit ihr war für uns wichtig und vor allem seit die Fijáte-Redaktion in die Schweiz verlegt wurde, war die Infostelle auch ein wichtiges Bindeglied zur deutschen Guatemala-Soli-Szene.