Beziehung zu USA getrübt
Fijáte 271 vom 23. Okt. 2002, Artikel 4, Seite 4
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Beziehung zu USA getrübt
Washington, 10. Okt. Anlässlich der Vereidigung des neuen US-Botschafters für Guatemala, John R. Hamilton, sprach der Staatssekretär für Lateinamerika, Otto Reich, harte Worte gegenüber der guatemaltekischen Regierung. "Die Regierung und die Unternehmerkreise sind massgeblich in mafiöse Strukturen, Korruption und Drogenhandel involviert", waren die weisen Worte Reichs. Dies ist zwar nichts Neues, doch befürchtet man in Guatemala, dass mit dem neuen Botschafter ein anderer Wind in der US-amerikanischen Unterstützung wehen wird, kündigte doch dieser an, sein Hauptanliegen sei es, dass in Guatemala faire und transparente Wahlen durchgeführt würden. Immer wieder haben es bisher Portillo und seine Vorzeigelinken geschafft, Hamiltons Vorgängerin, Prudencia Bushnell, davon zu überzeugen, dass sie die demokratische Linie repräsentieren - und das Geld floss. In den letzten Monaten äusserten sich die USA mehrmals unbefriedigt über die guatemaltekische Kooperation bei der Bekämpfung des Drogenhandels und der Korruption. Indizien dafür waren die Kürzung der Gelder für die Antidrogeneinheit der guatemaltekischen Polizei und die Weigerung, gewissen guatemaltekischen Politikern, Ex-Militärs und Unternehmern US-amerikanische Visen auszustellen. Nach oben |
In Guatemala ist man durch das Verhalten der USA verunsichert. Einerseits will man es sich mit dem grössten Handelspartner nicht verscherzen, andererseits duldet man keine Einmischung von aussen in die eigenen Angelegenheiten. Nur die Regierung geht in die Offensive und fordert Reich auf, die Namen derjenigen zu nennen, auf die er in seiner Rede angespielt hatte. |
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