Was geschieht, wenn es Ríos Montt einmal nicht mehr gibt?

Guatemala, 11. Sept. Die einen wünschen es sich inniglich, die andern stellen sich die Frage mit Bange. Die überraschende Internierung des 75-jährigen Ríos Montt in eine Herzklinik liess die Frage über die Zukunft der FRG und der Regierung 'ohne Ríos Montt' aktuell werden. Das Schweigen der Partei und der Familie Montt's über den Gesundheitszustand des Kongresspräsidenten, liess den Spekulationen freien Lauf.

Man nimmt an, dass es einen Kampf darum geben wird, wer die Führung der FRG übernehmen würde, falls Ríos Montt sein Amt abgibt. Die einen nennen Zury Ríos Sosa als die natürliche Erbin der Autorität ihres Vaters, andere nennen den Vizepräsidenten Juan Francisco Reyes López, wieder andere den stellvertretenden Generalsekretär der FRG, Aristides Crespo.

Tatsache ist, dass es Ríos Montt ist, der die Partei zusammenhält. Er ist der Stimmenführer, alle andern nur sein Echo. Ohne ihn wird die Partei ihre Einheit verlieren. Zury ist 'bloss' die Tochter, Reyes López hat den Ruf eines störenden Möchtegern-Generals und Crespo hat es nie geschafft, aus seinem Schatten zu treten.

Das Fehlen einer Führerpersönlichkeit in der FRG würde wohl keine unmittelbaren Auswirkungen haben, gibt es doch nebst zahlreichen OpportunistInnen genügend Leute, die dem General treu sind und die Exekutive und die Legislative unter Kontrolle halten würden. Die Frage wäre dann, ob die Opposition stark genug ist, um gegen diese 'Partei ohne Führer' etwas auszurichten.