Alvaro Colom: Ich werde weiterhin politisch aktiv sein
Fijáte 199 vom 1. Dezember 1999, Artikel 3, Seite 3
Original-PDF 199 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte
Alvaro Colom: Ich werde weiterhin politisch aktiv sein
Guatemala, 29. November. Als eine unvergleichliche Erfahrung bezeichnet der ehemalige Präsidentschaftskandidat der linken Allianz Neue Nation ANN, Alvaro Colom, seinen Eintritt in die Politik. Er habe nicht vor, sich zurückzuziehen, sondern wolle "das Projekt der Nation" weiterführen. Dies gab Colom in einem in der Tageszeitung Prensa Libre veröffentlichten Interview bekannt. Auf die Frage, ob er an einen Wahlsieg geglaubt habe, antwortete Colom: "Im Oktober haben wir gemerkt, dass die Leute sehr gut auf uns reagieren und dass wir es vielleicht in die zweite Runde schaffen könnten. Mich selber überkam in diesem Moment ein unheimliches Verantwortungsgefühl, hundertmal stärker noch als vor einer Abschlussprüfung, wo man ja alles gibt, was man hat." Der schönste Moment der Wahlkampagne sei für ihn der Abschluss auf der Plaza Central gewesen. Er habe nicht die Hälfte der Leute erwartet, die gekommen sind, und die Menge hätte ihm das Gefühl gegeben, ein Kandidat, ein Lider und Führer zu sein. Weiter meinte er, er wolle weiterhin in der Politik aktiv sein. Die Allianz habe sehr gute Resultate erzielt, einerseits die rund 270 Tausend Stimmen; er sei aber auch froh darüber, dass sie die anfänglichen Schwierigkeiten, die Trennung von der Demokratischen Front Neues Guatemala (FDNG), ohne grosse Schäden überstanden hätten. Nach dem guten Wahlresultat hätten ihm viele Leute geraten, es in vier Jahren nocheinmal zu versuchen. Auch freue er sich über die freundschaftliche Beziehung, die sich zu den Komandanten der Ex-Guerilla entwickelt habe. Sie hätten gegenseitig viel voneinander gelernt. Nach oben |
Auf seine konkrete Zukunft angesprochen, antwortete Colom: "Anfänglich hatte ich vor, eine Partei zu gründen und darin die linken Kräfte zu vereinen, die nirgends organisiert sind. Doch jetzt gefällt mir die Idee der Partei nicht mehr, ich glaube, sie würde mich in meiner politischen Freiheit behindern. Im Moment tendiere ich eher auf ein Comité Cívico (BürgerInnenkomitee). Das wichtigste jedoch ist, dass wir alle in der Linken bleiben und offen sind, damit sich auch neue Leute unserem Projekt annähern können. |
Original-PDF 199 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte