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Zum 30. Todestag von Oscar Arnulfo Romero - Eine persönliche Würdigung von Stephan Brües

Fijáte 457 vom 31. März 2010, Artikel 5, Seite 5

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Zum 30. Todestag von Oscar Arnulfo Romero - Eine persönliche Würdigung von Stephan Brües

In all dieser Zeit habe ich noch nicht gewusst, dass ich selbst mal in die Region reisen würde.

Als ich das erste Mal in Guatemala war, traf ich im VGPeténNF einen salvadorianischen Priester, der sich an der Seite sozialer Bewegungen im Allgemeinen und der zurückkehrenden Flüchtlinge im Besonderen engagierte. In seiner umfangreichen Bibliothek war der Geist Romeros, seines Landsmannes, spürbar. Ein Geist, der auch manche guatemaltekischen Bischöfe beseelt. Man denke an VGJuan Gerardi, der wie Romero sein Engagement mit dem Leben bezahlte. Auch ein anderer Bruder im Geiste, VGBischof Ramazzini aus VGSan MarcosNF, wird häufig bedroht.

Von vielen mittelamerikanischen VGKatholikInnenNF wird Romero als ein Märtyrer verehrt, als ein Heiliger. Am salvadorianischen Jesuiten Jon Sobrino wird jedoch die aktuelle Lage der Kirche deutlich. Bereits 1992 sprach er in einem Text für einen Kreuzweg anlässlich von 500 Jahren Eroberung Lateinamerikas vom "Heiligen Romero von Amerika". Er selbst jedoch, der in der mittelamerikanischen Theologie sozusagen als legitimer Nachfolger Romeros gilt, wurde kürzlich vom Vatikan gemassregelt. Und immer mehr Bischöfe sind oder werden so wie Romero zu Beginn war: Weltabgewandt und konservativ.

Die VGKatholische KircheNF in Zentralamerika als einflussreiche moralische Institution braucht Nachwuchs, die im Sinne Romeros und Ramazzinis handeln. Praktisch - und nicht nur verweisend auf anbetungswürdige Selige oder Heilige mit Namen Oscar oder Juan.


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